„Brauchen andere Inhalte bei den Lehrberufen“
Wirtschaftsminister in Margarete Schramböck will mit neuen Inhalten und attraktiveren Rahmenbedingungen das verstaubte Image vieler Lehrberufe beseitigen: „Wir brauchen andere Inhalte bei den Lehrberufen und wir brauchen auch andere Lehrberufe“, sagte Schramböck im KURIERSchau-TV-Talk.
Wie berichtet, starten ab Sommer die ersten 13 neuen bzw. modernisierten Lehrberufe wiedere Co mm erce- Kaufmann, bis 2020 sollen rund50folgen. Umdie Qualität der Ausbildung zu verbessern, bastelt das Ministerium an einem neuen elektronischen Ausbildungstool.
Hier sollen Ausbildner und Lehrlinge die Fortschritte während der Lehrlingszeit eintragen. „Damit kann dokumentiert werden, ob im Betrieb auch alle Ausbil dungs inhalte abgedeckt werden “, so Schramböck. Werben will die Ministerinauchu mS chul- und Studien ab brecher, für die ein Übertritt in die Lehre erleichtert werden soll.
Mehr Attraktivität sollen auch bis zu sechs Wochen bezahlte Auslandspraktika während der L eh raus bildung bringen. Im Rahmen des EUProgramms Erasmus+ ist dies zwar schon länger möglich, aber aus Sicht der Ministerin noch wenig bekannt. Der Auslandsaufenthalt setzt das Einverständnis des Lehrbetriebes voraus.
Flüchtlinge
Keinen Handlungsbedarf sieht Schramböck bei der Beschäftigung von Asylwerbern als Lehrlinge. „Unternehmen, die asylsuchende Lehrlinge einstellen, solltenwissen, dass diese auch abgeschoben werden können“, sagte die Ministerin. Oberösterreichs Landesrat Rudi Anschober und die Wirtschaftskammer OÖ forderten zuletzt eine politische Lösung, damit Lehrlinge in Mangelberufen wie Koch nicht während der Lehrzeit abgeschoben werden. Den zunehmenden Fachkräftemangel will Schramböck zunächst mit Personal aus Österreich und den EU-Staaten decken, erst dann sei eine weitere Arbeitsmarkt-Öffnung ein Thema. „Wir haben viele Arbeitslose in Österreich und müssen erst schauen, diese unterzubringen.“