Kurier

Die Flitzer erhielten ihre Karten aus dem Austria-Kontingent

Derby-Nachspiel. Der KURIER klärt auf: Wie jene zwei Fans, die beim Derby aufs Feld stürmten, ins Stadion kamen.

- VON ALEXANDER STRECHA UND ALEXANDER HUBER

Zuerst war es am Montag nocheinGer­ücht, dassicham Dienstag erhärtete und bestätigte. Jene zwei Flitzer, die in der Schlussmin­ute des 325. Wiener Derbys auf das Feld sprinteten, einen Austria- Angriff damit abrupt beendetenu­nd Rapids De janLjubici­c umarmten, erhielten ihre Karten aus einem Kontingent, das der Austria zur Verfügung gestanden war.

Bei Bundesliga-Spielen ist es üblich, dass der Gastverein eine gewisse Anzahl an Karten bekommt, die entweder Spielern oder Sponsoren zur Verfügung stehen. 50 Tickets waren es für die Violetten am Sonntag.Der 18-jährige Alexandar Borkovic hat seine zwei Karten an Bekannte weitergege­ben. Weil diese aber kurzfristi­g nicht das Derby besuchen konnten, leiteten sie die Tickets wiederum an zwei andere Personen weiter, die später dann unrühmlich in Erscheinun­g traten.

Ohne Ordner

Beide haben keinen Bezug zur Austria, sind auch keine demKlubbek­anntenFans, sie sind ebenso wenig Freunde von Borkovic. Auf Nachfrage stellte die Austria klar, dass einerseits der Spieler nicht in der Verantwort­ung stehe, auf der anderen Seite der Ordnerdien­st von Rapid in dieser Szene versagt habe, weil dieser nicht eingriff.

Fakt ist zudem, dass die beiden Flitzer einen sehr aussichtsr­eichen Austria-Angriff beim Stand von 1:1 stoppten und damit einen möglichen Matchball für die Violetten verhindert­en. Schiedsric­hter Eisner musste die Aktion stoppen. Darüber hinaus liefen sie zielstrebi­g aufRa pi d-Mitteld feldspiele­r Dejan Ljubicic zu, um ihn zu umarmen. Der Spaß wird ihnen teuer zustehen kommen, da sich Rapid im Falle einer Geldstrafe auch an ihnen schadlos halten möchte.

Am Dienstag meldete sich auch Austria-Präsident Wolfgang Katzian nachträgli­ch zu den Ausschreit­ungen zu Wort. Er gehe davon aus, dass die Verfehlung­en einiger Rapid-Fans entspreche­nde Konsequenz­en durch den Verein und die Bundesliga nach sich ziehen werden. Fußball sei etwas Verbindend­es, daher habe Gewalt im Sport keinen Platz, sagte Katzian. Seinen Posten als Austria-Chef will er auch als ÖGB-Boss behalten.

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Luxus-Flitzer: Die zwei Ruhestörer mit Geltungsdr­ang, Lederjacke und Gucci-Tascherl

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