Die Flitzer erhielten ihre Karten aus dem Austria-Kontingent
Derby-Nachspiel. Der KURIER klärt auf: Wie jene zwei Fans, die beim Derby aufs Feld stürmten, ins Stadion kamen.
Zuerst war es am Montag nocheinGerücht, dassicham Dienstag erhärtete und bestätigte. Jene zwei Flitzer, die in der Schlussminute des 325. Wiener Derbys auf das Feld sprinteten, einen Austria- Angriff damit abrupt beendetenund Rapids De janLjubicic umarmten, erhielten ihre Karten aus einem Kontingent, das der Austria zur Verfügung gestanden war.
Bei Bundesliga-Spielen ist es üblich, dass der Gastverein eine gewisse Anzahl an Karten bekommt, die entweder Spielern oder Sponsoren zur Verfügung stehen. 50 Tickets waren es für die Violetten am Sonntag.Der 18-jährige Alexandar Borkovic hat seine zwei Karten an Bekannte weitergegeben. Weil diese aber kurzfristig nicht das Derby besuchen konnten, leiteten sie die Tickets wiederum an zwei andere Personen weiter, die später dann unrühmlich in Erscheinung traten.
Ohne Ordner
Beide haben keinen Bezug zur Austria, sind auch keine demKlubbekanntenFans, sie sind ebenso wenig Freunde von Borkovic. Auf Nachfrage stellte die Austria klar, dass einerseits der Spieler nicht in der Verantwortung stehe, auf der anderen Seite der Ordnerdienst von Rapid in dieser Szene versagt habe, weil dieser nicht eingriff.
Fakt ist zudem, dass die beiden Flitzer einen sehr aussichtsreichen Austria-Angriff beim Stand von 1:1 stoppten und damit einen möglichen Matchball für die Violetten verhinderten. Schiedsrichter Eisner musste die Aktion stoppen. Darüber hinaus liefen sie zielstrebig aufRa pi d-Mitteld feldspieler Dejan Ljubicic zu, um ihn zu umarmen. Der Spaß wird ihnen teuer zustehen kommen, da sich Rapid im Falle einer Geldstrafe auch an ihnen schadlos halten möchte.
Am Dienstag meldete sich auch Austria-Präsident Wolfgang Katzian nachträglich zu den Ausschreitungen zu Wort. Er gehe davon aus, dass die Verfehlungen einiger Rapid-Fans entsprechende Konsequenzen durch den Verein und die Bundesliga nach sich ziehen werden. Fußball sei etwas Verbindendes, daher habe Gewalt im Sport keinen Platz, sagte Katzian. Seinen Posten als Austria-Chef will er auch als ÖGB-Boss behalten.