Häftling plante mit Sohn die Flucht aus dem Spital
Aus Fenster. Serbe sprang neun Meter in Tiefe
„Der ist ohne zu zögern fast neun Meter in die Tiefe gesprungen.“Die spektakuläre Flucht eines 43 Jahre alten Häftlings aus einem SpitalsfensterimzweitenStockwerk desSpitalsSchärding, löstbei Johann Gruber, dem Sprecher der Justizanstalt Suben, Verwunderung aus. Denn das noch ausständige Haftausmaß des wegen Betrugs inhaftierten Serben von 22 Monaten sei überschaubar gewesen, meint der Offizier.
Dem Häftling gelang die Flucht trotz der Bewachung durch einen Justizbeamten, der sich im Zimmer befand. Der Beamte hatte am Montagnachmittag zuvor noch das Absperrgitter geöffnet, damit Frischluft durch das Fenster in den Raum kam. Der Häftling, der mit Jochbeinund Nasenbeinbruch stationär – angeblich nach einer Rauferei – aufgenommen wurde, hatte sich nämlich mehrfach übergeben.
Hilfsbereit
Das Zimmer sollte durchlüftet werden. „Er hat das Gitter auchwiederzugezogen. Weil der Fensterflügel offen war, konnte es nicht eingerastet werden“, erzählt Gruber. Zudem versuchte der Beamte gerade über den Spitalsportier, mit der Frau des Serben ein Telefonat zustande zu bringen. Er konnte dann den 43-Jährigen, der zuvor im Zimmer auf und ab marschiert war, nicht mehr zurückhalten. BeimVersuchihn noch zu schnappen, verletzte sich der Beamte leicht.
Fluchtauto
Der Flüchtende dürfte den Sprung unverletzt überstanden haben. Er stieg in einen Pkw ein, der davon raste. Der Justizmann notierte sich die Kennzeichen und alarmierte die Polizei. Die konnte das Fluchtauto wenig später in Reichersberg stoppen. Doch imWagenbefandsichnurder 26-jährige Sohn des Häftlings. Dergabzu, dassderVaterzuvorimselbenOrtausgestiegen sei. Der junge Mann wurde festgenommen und später auf freiem Fuß angezeigt.
BeiderJustizistmanüberzeugt, dass die Flucht bestens geplant war. Der Sohn dürfte beim Sonntagsbesuch dem Vater ein Handy ins Spital geschmuggelt haben. Über das Telefon, dürfte der Coup verabredet worden sein. Es liegt sogar der Verdacht nahe, dass sichderSerbeseineVerletzungen in der Vorwoche nicht bei einer Rauferei, sondern selbst zugefügt haben dürfte.