Einsamer Buchhalter zweigte Firmengeld ab
Prozess. Sein Anwalt Elmar Kresbach nennt ihn „ein gefundenes Opfer. Er ist Wachs in den Händen der Person, die ihm Liebe zeigt“. Der Angeklagte, ein Buchhalter aus dem Burgenland, spricht von seiner Einsamkeit. Die hätte ihn dazu getrieben, 360.000 Euro Firmengeld abzuzweigen und in die Liebe zu investieren. Die Folge: eine Anklage wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs am Landesgericht Wien.
Allein: Gedankt wurden seine Investitionen nicht. „Ich habe meine Homosexualität lange nicht ausgelebt “, erzählter. Bis er zufällig seine erste Liebe traf. „Da war ich zum ersten Mal wirklich glücklich. In der Hoffnung, ihn nicht zu verlieren, habe ich sogar einen Kredit für ihn aufgenommen.“
Drei Dates pro Woche
Doch die Liebe ging vorbei. Der Angeklagte suchte sie erneutimInternet. DreiMalpro Woche buchte er sich einen Mann .„ Ab erich bin kein Sex monster “, versicherter .„ Der Sex stand nie im Vordergrund. Ich wollte nur nicht alleinsein .“Die Bekanntschaften gingen ins Geld. Der 37-Jährige begann, Firmengeld auf sein Konto zu überweisen. Jahrelang fiel das nicht auf.
Dann lernte erden Bundesheer-Ausbilder aus Niederösterreich kennen und lieben. „Ich wollte ihn nie ausnutzen. Aber es stimmt schon, eristein Mensch, der jedem helfen will“, sagtdieser. Wieerseinen Audi A5 finanzierte, weiß er selbst nicht. „Ob das mein Privatgeld war oder das von seiner Firma, kann ich nicht mehr sogenau sagen.“
Einen Teil des Schadens haben die beiden Angeklagten schon zurückgezahlt. „Ich bin zutiefst beschämt“, erklärt der Burgenländer.
Urteile: Zwei Jahre Haft, davon acht Monate unbedingt für den Hauptangeklagten. 14 Monate bedingt für den anderen; rechtskräftig.