FPÖ-Wahlkampfhilfe aus Wien: Kickl eröffnet das rot-blaue Duell
Kampf um Platz 1. Die Blauen wollen das Land wieder umfärben – auch wenn sie bei der Wahl am 4. März Zweite bleiben.
EswareineklareVorgabe, die FP-Bundesparteichef HeinzChristian Strache seinem engen Vertrauten Gernot Darmann mit auf den Weg gab, als er ihn im April 2016 zum Kärntner FPÖ-Obmann kürte: Die Freiheitlichen müssen bei der Wahl am 4. März 2018 stimmenstärkste Partei werden und den Landeshauptmann stellen.
Weil die Umfragewerte im südlichsten Bundesland das weiterhin ins Reich der Utopie verweisen, setzt die Partei nun auf Unterstützung aus Wien: AmMittwochversprach Innenminister Herbert Kickl „mehr Sicherheit für Kärnten “, für Freitag hat sich Verteidigungsmin ist erMarioKuna sek angekündigt.
In den Umfragen legen SPÖ, FPÖ und ÖVP zu, Gerhard Köfers Team Kärnten
(siehe Bericht rechts) schafft die Fünf-Prozent-Hürde, während alle anderen daran scheitern könnten. Laut den Prognosen für SPÖ (38 bis 42 Prozent) und FPÖ (28 bis 32 Prozent) ist Platz 1 klar entschieden. Daher betont Dar mann neuerdings, er würde sich auch als Zweiter zum Landeschef küren lassen – wohlwissend, dass sich Schwarz-Blau im Bund für Blau-Schwarz in Kärntnen stark machen könnte.
Polizisten für Kärnten
Am Mittwoch absolvierte Innenminister Kickl einen „Kärnten Tag“in seinem Heimatbundesland. Ihm sei aufgefallen, dass 2017 vor allem in Klagenfurt vermehrt Drogen delikte, Körperverletzungenund Einbrüche vorgekommen seien, sagt Kicklundv er spricht rasche Hilfe .„ Ich habe die Bereitstellung von neun zusätzlichen Drogen ermittlern für das Landeskriminalamt angeordnet, am Bahnhof Klagenfurt werden mit sofortiger Wirkung täglich von 6 bis 22 Uhr vier Polizisten Streifendienst versehen und wir prüfen dort die Wiedereröffnung der Polizei inspektion “, erklärt der erste blaue Innenminister.
SPÖ-Chef Peter Kaiser indes weiß, dass sich die Spielregeln mit der Oppositionsrolle im Bund und dem Ende der Proporzregierung im Land geändert haben und dass es für ihn schwierig wird, Mehrheiten zu finden. Mit der ÖVP gibt es wenig Gemeinsames mehr, die FPÖ schließt er nicht aus, aber die bevorzugte Variante ist Rot-Blau für beide nicht. Die Grünen haben zwar Chancen, wiederindenLandtagzu kommen, als alleinige Mehrheitsbeschaffer kommen sie aber kaum in Frage.
SPÖ wittert Pakt
Kaiser versucht im Wahlkampf mit den Leistungen der( inzwischen zerstrittenen) SPÖ-ÖVP- Grünen Koalition so wieder flächendeckenden Einführung von Gratis- Kindergärten zu punkten. Dem roten Landeschef ist aber bewusst, dass Platz 1 für eine zweite Ära Kaisert nicht reichen muss. „Der Gedanke, dass Blau-Schwarz in Wien bereits ausgemacht wurde und Kärnten um jeden Preis um gefärbt wird, ist nicht absurd “, sagt er. Blau und Schwarz dementieren hartnäckig.