Kritik an Donauturm-Ausbau
Neue Gastro-Betriebe. Anrainer befürchten nächtlichen Lärm und Verkehrschaos
Schon wieder sorgt ein geplantes Gastro-Großprojekt für heftigen Widerstand der Anrainer. Diesmal geht es um den Ausbau des Donauturms im 22. Bezirk. Wie berichtet, will der neue Eigentümer Blaguss am Fuße des Turms anstatt des bestehenden Lokals das Bierlokal „Donaubräu“mit integriertem „Donaucafé“errichten.
Anwohnern wie Robert Buchacher und Josef Baar vom Kleingartenverein Donaupark behagen diese Plänenicht. Insgesamtsollenauf demGelände700 GästePlatz finden – sagen die Projektbefürworter. Doch diese Zahl diene bloß zur Beschwichtigung, kritisieren die Anrainer: „Oben am Turm entstehen nämlich zusätzlich ein CaféundeineEventlocation“, erklärt Buchacher. Somit wäre bei voller Auslastung mit biszu1000GästenamGelände um und auf dem Turm zu rechnen.
DasszudemfürdieErweiterung des Parkplatzes die Parkanlage verkleinert werden könnte, betrachten die Anrainerbereitsalsbeschlossene Sache. Das werde laut Baar „sicher kommen“.
Die Kleingärtner haben deshalb bereits einen Anwalt konsultiert und eine Versammlung abgehalten, im Zuge derer Protest-Aktionen besprochen wurden. „Eine DemoistdanochdasgeringsteMittelanWiderstand“, sagt Buchacher.
Einer weiter Kritikpunkt: Die Betriebszeit des Lokals ist (für den Indoor-Bereich) bis zwei Uhr Früh geplant. Buchacher fürchtet, dass es dadurch in der Nacht zu einer massivenVerkehrs- undLärmbelästigung durch heimfahrende Gäste und Mitarbeiter kommen könne. Schon jetzt käme es laut Baar zu Problemen – auch ohne Biergarten. „Die Leute schmeißen dauernd Sachen vom Turm herunter – von Zigarettenstummeln bis hin zu Coladosen.“
ScharfeKritikkommtauch aus dem benachbarten Floridsdorf: Für Bezirksrat Hans Jörg Schimanek (WIFF) sind die 1000 Gäste, die sich künftig gleichzeitig in dem Naherholungsgebiet aufhalten könnten, zu viel: „Das entspricht einem Vielfachen der bisherigen Kapazität.“
Verhandlung
Der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) verweistaufdiegewerberechtliche Verhandlung kommende Woche: „Dabei werden wir natürlich auch die Interessen der Anrainer berücksichtigen.“Für ihn sei wichtig, dass auf alle Fälle die für Gastgärten übliche Sperrstunde um 22 Uhr eingehalten werde.
Die Betreiber zeigen sich gesprächsbereit: „Es ist unser Wunsch, den laufenden Betrieb und auch den notwendigen Umbau in bestem Einvernehmen mit allen Beteiligten und Anrainern zu organisieren“, betont ein Sprecher. „Wir sind in Gesprächenmitdiesenundwollen den bestmöglichen Weg der Umsetzung des Vorhabens finden.“