Kurier

Kritik an Donauturm-Ausbau

Neue Gastro-Betriebe. Anrainer befürchten nächtliche­n Lärm und Verkehrsch­aos

- VON NIKOLAUS PICHLER UND JOSEF GEBHARD

Schon wieder sorgt ein geplantes Gastro-Großprojek­t für heftigen Widerstand der Anrainer. Diesmal geht es um den Ausbau des Donauturms im 22. Bezirk. Wie berichtet, will der neue Eigentümer Blaguss am Fuße des Turms anstatt des bestehende­n Lokals das Bierlokal „Donaubräu“mit integriert­em „Donaucafé“errichten.

Anwohnern wie Robert Buchacher und Josef Baar vom Kleingarte­nverein Donaupark behagen diese Plänenicht. Insgesamts­ollenauf demGelände­700 GästePlatz finden – sagen die Projektbef­ürworter. Doch diese Zahl diene bloß zur Beschwicht­igung, kritisiere­n die Anrainer: „Oben am Turm entstehen nämlich zusätzlich ein Caféundein­eEventloca­tion“, erklärt Buchacher. Somit wäre bei voller Auslastung mit biszu1000G­ästenamGel­ände um und auf dem Turm zu rechnen.

Dasszudemf­ürdieErwei­terung des Parkplatze­s die Parkanlage verkleiner­t werden könnte, betrachten die Anrainerbe­reitsalsbe­schlossene Sache. Das werde laut Baar „sicher kommen“.

Die Kleingärtn­er haben deshalb bereits einen Anwalt konsultier­t und eine Versammlun­g abgehalten, im Zuge derer Protest-Aktionen besprochen wurden. „Eine Demoistdan­ochdasgeri­ngsteMitte­lanWiderst­and“, sagt Buchacher.

Einer weiter Kritikpunk­t: Die Betriebsze­it des Lokals ist (für den Indoor-Bereich) bis zwei Uhr Früh geplant. Buchacher fürchtet, dass es dadurch in der Nacht zu einer massivenVe­rkehrs- undLärmbel­ästigung durch heimfahren­de Gäste und Mitarbeite­r kommen könne. Schon jetzt käme es laut Baar zu Problemen – auch ohne Biergarten. „Die Leute schmeißen dauernd Sachen vom Turm herunter – von Zigaretten­stummeln bis hin zu Coladosen.“

ScharfeKri­tikkommtau­ch aus dem benachbart­en Floridsdor­f: Für Bezirksrat Hans Jörg Schimanek (WIFF) sind die 1000 Gäste, die sich künftig gleichzeit­ig in dem Naherholun­gsgebiet aufhalten könnten, zu viel: „Das entspricht einem Vielfachen der bisherigen Kapazität.“

Verhandlun­g

Der Donaustädt­er Bezirksvor­steher Ernst Nevrivy (SPÖ) verweistau­fdiegewerb­erechtlich­e Verhandlun­g kommende Woche: „Dabei werden wir natürlich auch die Interessen der Anrainer berücksich­tigen.“Für ihn sei wichtig, dass auf alle Fälle die für Gastgärten übliche Sperrstund­e um 22 Uhr eingehalte­n werde.

Die Betreiber zeigen sich gesprächsb­ereit: „Es ist unser Wunsch, den laufenden Betrieb und auch den notwendige­n Umbau in bestem Einvernehm­en mit allen Beteiligte­n und Anrainern zu organisier­en“, betont ein Sprecher. „Wir sind in Gesprächen­mitdiesenu­ndwollen den bestmöglic­hen Weg der Umsetzung des Vorhabens finden.“

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Baar (li.) und Buchacher kündigen Widerstand an: „Eine Demo ist noch das geringste Mittel“
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So soll das neue Lokal am Fuße des Turms aussehen

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