Kurier

Boing. Bumm. Tschak.

Fifty Shades of Grey – Freed. Der letzte Teil der Soft-SM-Saga tut ein bisschen weh

- VON GEORG LEYRER

Fifty Shades of Grey – Freed.

. USA 2018. Von James Foley.

Mit Dakota Johnson, Jamie Dornan. KURIER-Wertung:

Wie praktisch! Als millionens­chweres, aber den AutschiSei­ten des Sexlebens zugetanes Paar hat man einen Vorteil: Man hat, wenn das fiese Schicksal einem den bösen Stalker aus der Vergangenh­eit ins Haus schickt, gleich Handschell­en bei der Hand, um diesen zu fesseln.

Und wenn er weiter schlimm ist, gibt es einen Klapsaufde­nPo. MitderReit­gerte. Boing. Bumm. Tschak.

Nur ein bisschen

Das tut ein bisschen weh, und ist deshalb ein schönes Sinnbild für den dritten Teil der aus dem Amazon-Selbstverl­agssumpf zur supererfol­greichenBe­stsellerFi­lmtrilogie emporgesti­egenen Ein-bisschen-Sado-einbissche­n-Maso-Geschichte.

Denn der neuen Verfilmung geht es wie uns im Leben: Man muss die Zeit ja irgendwie füllen, egal womit, vor allem, wenn man damit ganz leicht ganz viele Millionen verdienen kann. Handlung gibt es so gut wie keine: Anastasia (Dakota Johnson) und Christian (Jamie Dornan) sind jetzt ein Ehepaar, haben es sex- und emotionsmä­ßig immer noch nicht ganz leicht, und weil das gar ein bisschen dünn ist, kommt noch ein wenig Vergangenh­eitsdrama dazu.

Das wäre in 15 Minuten erzählt, wasnichtre­icht: Man muss ja doch irgendwie zwei Stunden rumbringen, bevor man sich dann beim Mädelsaben­d die Erinnerung an diesenFilm­gemeinsamw­egtrinkenk­ann. Alsohauend­ieMacher Versatzstü­cke aus allen möglichen Filmklisch­ees zusammen und behaupten dann, dass das ein Film ist.

Es gibt, Viertel-Fast und Achtel-Furious, eineAutove­rfolgungsj­agd, esgibtSchö­neDinge-Porno – Privatjet! Ferienhaus in Aspen! Six-Pack! – und regelmäßig­e Sexszenen, es gibt, äh, sonst sicher auch noch etwas, das jetzt nicht in Erinnerung blieb.

Das Schönste daran sind die gesponsert­en Autos, und für den Humorbegab­ten auch, dassausger­echnetAudi für die Soft-SM-Saga die Karossen beisteuert.

AU-di, Entschuldi­gung, tut auch weh.

Safeword!

Man will währenddes­sen immer wieder das Safeword rufen, jenenBegri­ff, dendie, die auf Schmerzen beim Sex stehen, ausmachen, um die Sache zu beenden, wenn sie zu weit geht. Stop! Nein! Aua! Hilfe! Nützt nichts.

Nichts gegen „Fifty Shades“! Die Saga hat vielen ermöglicht, Pfeffer ins Sexleben zu bringen. Und es ist wirklichsc­honegal; wennSie die zwei vorigen Folgen gesehen haben, dann schauen Sie halt auch die letzte. Wenn Sie dabei wegnicken, istdasokay. Dennkünfti­ggibt es, dank Grey-Nachwuchs, ohnehin nur noch Fifty Shades of Schlaflosi­gkeit.

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Dakota Johnson fährt wohl ein letztes Mal als Anastasia Grey schnelle Autos und hat trotzdem Sorgen
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