Boing. Bumm. Tschak.
Fifty Shades of Grey – Freed. Der letzte Teil der Soft-SM-Saga tut ein bisschen weh
Fifty Shades of Grey – Freed.
. USA 2018. Von James Foley.
Mit Dakota Johnson, Jamie Dornan. KURIER-Wertung:
Wie praktisch! Als millionenschweres, aber den AutschiSeiten des Sexlebens zugetanes Paar hat man einen Vorteil: Man hat, wenn das fiese Schicksal einem den bösen Stalker aus der Vergangenheit ins Haus schickt, gleich Handschellen bei der Hand, um diesen zu fesseln.
Und wenn er weiter schlimm ist, gibt es einen KlapsaufdenPo. MitderReitgerte. Boing. Bumm. Tschak.
Nur ein bisschen
Das tut ein bisschen weh, und ist deshalb ein schönes Sinnbild für den dritten Teil der aus dem Amazon-Selbstverlagssumpf zur supererfolgreichenBestsellerFilmtrilogie emporgestiegenen Ein-bisschen-Sado-einbisschen-Maso-Geschichte.
Denn der neuen Verfilmung geht es wie uns im Leben: Man muss die Zeit ja irgendwie füllen, egal womit, vor allem, wenn man damit ganz leicht ganz viele Millionen verdienen kann. Handlung gibt es so gut wie keine: Anastasia (Dakota Johnson) und Christian (Jamie Dornan) sind jetzt ein Ehepaar, haben es sex- und emotionsmäßig immer noch nicht ganz leicht, und weil das gar ein bisschen dünn ist, kommt noch ein wenig Vergangenheitsdrama dazu.
Das wäre in 15 Minuten erzählt, wasnichtreicht: Man muss ja doch irgendwie zwei Stunden rumbringen, bevor man sich dann beim Mädelsabend die Erinnerung an diesenFilmgemeinsamwegtrinkenkann. AlsohauendieMacher Versatzstücke aus allen möglichen Filmklischees zusammen und behaupten dann, dass das ein Film ist.
Es gibt, Viertel-Fast und Achtel-Furious, eineAutoverfolgungsjagd, esgibtSchöneDinge-Porno – Privatjet! Ferienhaus in Aspen! Six-Pack! – und regelmäßige Sexszenen, es gibt, äh, sonst sicher auch noch etwas, das jetzt nicht in Erinnerung blieb.
Das Schönste daran sind die gesponserten Autos, und für den Humorbegabten auch, dassausgerechnetAudi für die Soft-SM-Saga die Karossen beisteuert.
AU-di, Entschuldigung, tut auch weh.
Safeword!
Man will währenddessen immer wieder das Safeword rufen, jenenBegriff, dendie, die auf Schmerzen beim Sex stehen, ausmachen, um die Sache zu beenden, wenn sie zu weit geht. Stop! Nein! Aua! Hilfe! Nützt nichts.
Nichts gegen „Fifty Shades“! Die Saga hat vielen ermöglicht, Pfeffer ins Sexleben zu bringen. Und es ist wirklichschonegal; wennSie die zwei vorigen Folgen gesehen haben, dann schauen Sie halt auch die letzte. Wenn Sie dabei wegnicken, istdasokay. Dennkünftiggibt es, dank Grey-Nachwuchs, ohnehin nur noch Fifty Shades of Schlaflosigkeit.