Gute Sicht im Morgenlicht
„Kann ich eine Stunde kürzer oder länger schlafen?“oder „Wird die Uhr nach vorne oder nach hinten gestellt?“– mit einer Abschaffung der Zeitumstellung wären zumindest diese mühsamen Fragen vom Tisch, das Rätselraten hätte endlich ein Ende. Auf die berechtigte Frage „Wieso braucht man das eigentlich?“kennt allerdings nur selten jemand eine produktive Antwort.
Gerade einmal ein Viertel der Weltbevölkerung ist vom Phänomen Zeitumstellung „betroffen“. Der große Rest kommt ohne zurecht, und lebtsoseit– naja, schonsehrlange. In Afrika, AsienundSüdamerikagibtes kaum ein Land, das die Zeit umstellt, geschweige denn, dies für notwendig erachtet. Aber wieso wird dieses Prozedere – speziell in Österreich – vonvielenMenschennochimmerfür dermaßen wichtig gehalten? Liegt das daran, dass bei uns alles immer erst ein bisschen später ankommt als anderswo?
Aber jetzt mal im Ernst: Die Zeitumstellung hat Auswirkungen auf den Biorhythmus. Da sich der nach dem Sonnenlicht richtet, kommt es zu Schlaf- und Konzentrationsstörungen. Die Folgen wird man spätestens dann bemerken, wenn man am Morgen danach plötzlich im Kofferraum des Vordermannes pickt.
Wer sich bis jetzt im Sommer abends am Donaukanal aufgehalten hat, wird es auch weiterhin tun – dagegen kann nicht einmal die Zeitverschiebung etwas ausrichten. Vorteile hat eine Abschaffung für morgendliche Gassigeher: Wer in der Früh bei Tageslicht mit Waldi vor die Tür geht, kann vermeiden, den Tag mit einem Tritt in ein grausliches Hundstrümmerl zu starten.