Mit Ernährung gegen Krebs
Wie bei Mäusen Metastasen reduziert werden konnten.
In manchen – vor allem US-Medien – waren die Schlagzeilen überschwänglich–auch wenn sie mit einem Fragezeichen versehen waren :„ Eine Waffe gegenmeta stasi er ende( sich im Körper ausbreitende, Anm .) Krebs zellen ?“, oder„ Ein Schlüssel für die Krebs vorbeugung ?“– Das alles bleibt Spekulation, am ehesten trifft es der Titel der BBC News: „Lebensmittel könnten die Ausbreitung von Krebs beeinflussen.“
Auslöser der Schlagzeilen ist eine US-amerikanische-britische Studie mit Mäusen, die in einem der renommiertesten Wissen schafts journale, in Nature, erschienen ist. Labor mäuse mit einer schwer zu behandelnden Brustkrebs form erhielten eine Nahrung, die nur geringe Mengen des Eiweißbausteins Asparagin enthielt. Asparagin ist in größeren Mengen unter anderem in Spargel, Soja, Geflügel, Erdäpfel, Meeresfisch, Vollkornmehl, Nüssen oder Samen enthalten – einfachinsehr vielen Lebensmitteln.
Ergebnis: Es zeigte sich kein Effekt auf den ursprünglichen Tumor – aber es bildeten sich deutlich weniger M et astasen, Tochter geschwüre in anderen Organen. Bei einer Nahrung mit vielAsparag in hingegen war die Zahl der Tochter geschwüre deutlich höher. Fazit: Offenbar ist dieser Eiweißbaustein für diese Brustkrebszellen wichtig,u mM et astasenbil den zu können .„ Es gibt zunehmend Hinweise, dass bestimmte Tumore von bestimmten Inhalts stoffen unserer Ernährung beeinflusst werden “, sagt Simon Knott, einer der Autoren.
Da Asparagin in vielen Lebensmitteln enthalten ist, lässt es sich aber schwer vermeiden–sollten sich die Ergebnisse auch beim Menschen bestätigen, denken die Forscher eher an spezielle nährstoffhaltige, aber asparaginarme Spezialgetränke, dieunterstützendzudenherkömmlichenKrebstherapie verabreicht werden könnten. „Dieser Ansatz ist sicher ein zukünftiges Hoffnungsgebiet für ergänzende Therapien“, sagt Univ.-Prof. Siegfried Knasmüller vom Institut für Krebsforschung der MedUni Wien. „Vielleicht kann man damit einmal die Teilungs rate von Krebs zellen bei bestimmten Tumoren reduzieren–aber der Krebs wird dadurch nicht ganz zum Stillstand kommen.“So haben sich auch schon bei der Aminosäure Methionin (in Lachs genauso enthaltenwie in Fleischoder Nüssen) im Tierversuch gezeigt, dass ihre Reduktion das Wachstum von Krebszellen hemmt. „Aber diese Forschung steht erst ganz am Anfang, für spezielle Ernährungs empfehlungen ist es noch viel zu früh.“Krebsforscher Knasmüller warnt auch vor speziellen „Krebsdiäten“:„ nicht untermauert. Die Vorstellung, dass man Krebs aushungern könne, ist falsch, das funktioniert so nicht.“Im Gegenteil: Krebs kann den Menschen „aushungern“– und die Zufuhr zusätzlicher Mineralstoffe und Vitamine könne nach einem Labor befund und ärztlicher Verschreibung durchaus sein. Was hingegen schon jetzt erwiesen ist, ist die Rolle der Ernährung in der Krebsvorbeugung: „Rund 30 Prozent der Krebstodesfälle stehen mit Ernährungsfaktoren in Zusammenhang .“
Wobei diesbezüglich der größte Risikofaktor das Übergewicht sei, betont Knasmüller. Und daneben ein hoher Konsum von Alkohol und von rotem bzw. verarbeitetem Fleisch und Fleischwaren, diez.B. durch Salzen,Fermen tieren, Räuchern oderPökeln haltbar gemacht wurden – mehr als 400 bis 500 Gramm die Woche. Viele färbige pflanzliche Inhaltsstoffe verschiedener Obst- und Gemüsesorten (siehe Grafik) haben hingegen einen gewissen Schutzeffekt. Knasmüller: „Was viele Menschen unterschätzen: Falsche Ernährung und Übergewicht sind in Summe ein ähnlich großer Risikofaktor für Krebs wie das Rauchen.“