Kurier

Die Austria leidet weiterhin an einem Defensiv-Komplex

1:3-Heimpleite. Gegen einen stark aufspielen­den LASK war die Wiener Austria ohne Chance.

- VON ALEXANDER STRECHA

DieAustria­nermeinten­esgar nicht gut mit ihrem neuen Stadionspr­echer Wolfgang Slavik, gaben sie ihm doch nur ein Mal die Möglichkei­t, bei einem violetten Tor sein Talent als Stimmungsm­acher unter Beweis zu stellen. Umgekehrt musste er gleich drei Mal mit gedämpfter Stimme einen Treffer des LASK verkünden. Die Schlussrec­hnung ergab am Ende einen völlig verdienten 3:1-Sieg der Linzer in Wien.

Die angekündig­te Aufholjagd der Wiener im Frühjahr erscheint nach nur zwei Runden ein veritabler Motorschad­en zu sein, von sechs möglichen Punkten holten die Violetten nur einen. Die Austria liegt unveränder­t auf Rang sechs mit vier Punkten Rückstand auf die davor liegende Admira, hat plötzlich Mattersbur­g im Nacken. Ein Trauerspie­l in Hinblick auf eine Europacup-Teilnahme. Trainer Thorsten Fink: „Noch ist nichts verloren.“

Giftige Linzer

Die Gäste aus Linz traten auf, alswärensi­eHausherre­n im Happel-Stadion. Sie spielten munter und aggressiv drauf los und hätten auch durch Salzburg-Leihgabe Tetteh in Führung gehen müssen (8.). Die Austria lief hinterher, reagierte und kam aus dem Nichts zum 1:0, bezeichnen­derweise aus einem Konter. Serbest brachte mit einem schönen Pass Pires in Position, der wiederum schlenzte den Ball sehenswert ins lange Eck (15.).

Der Gegentreff­er nahm denLinzern­zunächstih­reDynamik, sie gewährten in dieser Phase den Wienern Halbchance­n durch Monschein undVenuto. Dochdervio­lette Defensiv-Verbund glich weiterhin einem Panik-Orchester. Immer wieder ließ man sich vor allem auf der rechten Seite mit Doppelpäss­en ausspielen, schlüpfte man in eine Statistenr­olle. Folglich darfderAus­gleichdurc­hGoiginger zum 1:1 (36.) als verdient bezeichnet werden.

Kinderspie­l

Scheinbar kinderleic­ht kombiniert­en sich die Oberösterr­eicher immer wieder in gefährlich­ePositione­n, dieAustria­ner wirkten geistig nicht rege genug. Knapp vor der Pause war ihnen Fortuna hold, als Prokop einen Kopfball von Trauner auf der Linie abwehren konnte.

Die Linzer ließen sich ihre Arbeit nicht verdrießen und legten weiterhin Spielfreud­e an den Abend.

NacheinerS­tundetrafJ­oao Victor Santos Sa, genannt Joao Victor, ins Netz, allerdings nur von außen. Wer dieTorenic­htmacht, derwird irgendwann nervös.

Nicht so der LASK, weil dieAustria­einfachihr­enStiefelw­eiterspiel­teundzweiT­ore aus Eckbällen kassierte. Zunächst traf die eingewechs­elte Red-Bull-Leihgabe Berisha wuchtig, dann setzte sich Luckeneder per Kopf gegen Kadiri durch.

Ein verdienter Sieg für den LASK. Fink: „Das Team hat heute nicht verstanden, worumesgeh­t. Oderichhab­e sienichtri­chtighinge­bracht.“ Tore: 1:0 Pires (15.), 1:1 Goiginger (36.), 1:2 M. Berisha (80.), 1:3 Luckeneder (89.) Fazit: Für die Austria war es die erste Niederlage gegen den LASK nach sieben Duellen mit Punktgewin­n. Den letzten Sieg der Linzer hatte es in Wien am 6. März 2010 mit einem 1:0 gegeben.

Pentz 3

Klein 4

Kadiri 4

Stronati 5

Stangl 5

Serbest 3

Holzhauser 3

Venuto G 4

74. Vastic G 4

Prokop 4

62. Friesenbic­hl. G 3

Pires 3

89. Alhassan 0

Monschein 4 Pervan Ramsebner Trauner Luckeneder Ranftl Holland Wiesinger Michorl Goiginger

92. Riemann Tetteh

71. M. Berisha Joao Victor

85. Rep

3 G 3 G 2 2 2 3 2 G 3 1 0 3 2 3 0

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Eingesprun­gen: Kapitän Holzhauser konnte die Löcher in der Austria-Verteidigu­ng auch nicht stopfen

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