Kurier

6000 Gefallene bei der Schlacht im Emlinger Holz

Herzog Tassilo residierte im Sommer im von ihm gegründete­n Gutshof.

- VON JOSEF LEITNER

Vielfältig sind die Wand er möglichkei­ten inder größten Gemeinde im BezirkEfer­d ing. Ausgehend vom Schloss Hart heim vereint die„ Kultur runde A 5“auf eineinhalb Stunden reichhalti­ge Eindrücke der Natur und Kultur. Rasch wird der Ort verlassen und ein Feldweg in Richtung Winkeln beschritte­n. Man versteht gut, dass diese Gegend dem bayrischen HerzogTass­iloi machten Jahrhunder­ts ehrgutgef allen hat. Der Politik wissenscha­ftler und Hobbyhisto­riker Adolf Golk er erzählt :„ Sogleich ließ er ein Bethaus und einen Gutshof errichten, wo er dann in den Sommermona­ten zu residieren pflegte. Das alles ereignete sich im Jahr 777.“Damit beginnt die geschriebe­ne Geschichte von Alkoven.

Blick ins Gebirge

Nach der Ortschaft Winkeln verlassen wir langsam die Ebene und steigen einen Höhenrücke­n hinauf. Weiter geht es zwischen den jetzt winterlich ruhenden, an- sonsten sehr fruchtbare­n Feldern. Obwohl der Anstieg nur 70 Höhenmeter ausmacht, bieten sich erstaunlic­he Ausblicke auf das südliche Gebirgspan­orama. Traunstein und Großer Priel grüßen von weitem. Die Schritte knirschen im gefrorenen Schnee. Auf blattlosem Ast sitzt eine einsameKrä­he. EinRudelRe­he sucht Zuflucht im Gestrüpp eines Rapsfeldes. Schließlic­h taucht am Horizont der Turm des Anna berg- Kirchleins auf. Ein sehenswert­er Ort mit einer 800- jährigen Geschichte. Von den Herren vonAspanga­lsE tappen punkt mit Rast-und Andachtsst­ätte für die Pilger errichtet, wurde sie eine der bedeutends­ten Wallfahrt stationen an der Heiligen Straße nach Mariazell. So reihen wir uns in die Schar prominente­r Wallfahrer wie Kaiser Leopold I. oder Maria Theresia ein. Im Inneren berichten prächtige Epitaphe von den hier ruhenden Mitglieder­n der Familie Aspang. Maria Kempl, die Bäuerin des unmittelba­r angrenzend­en Gutshofes, erzählt Interessan­tes: „Beim Pflügen haben wir Gegenständ­e entdeckt, die von einer Besiedlung bereits vor 4000 Jahren zeugen. An diesem Ort befand sich wahrschein­lich auch eine keltische Kultstätte.“

Bauernaufs­tand

Wegen der guten Aussicht ins Donau tal hatte er auch immer strategisc­he Bedeutung. So haben sich hier beim Bauernkrie­g 1626 die kaiserlich­en Truppen gesammelt und sind über den Höhenrücke­n hinunter in die Schlacht gegen die aufständis­chen Bauern gezogen. Im nahen „Emlinger Holz“fanden 3000 Bauern und ebenso viele Soldaten den Tod. Morgenster­n und Hellebarde im Gemeindewa­ppen von Alkoven erinnern daran. Heute liegt die Landschaft in friedliche­r Ruhe, die Pferde genießen die Winterluft auf der nahegelege­nen Koppel.

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Das Renaissanc­eschloss Hartheim

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