Kurier

Gemeinden organisier­en die Kinderbetr­euung neu

- – JOSEF ERTL

Linz. „Ich hoffe, dass sich die Lage beruhigt. In Ried/I. und in Leonding hat sich fast niemand abgemeldet, in anderen Gemeinden wiederum bis zu 50 Prozent. Wir haben keine wirklich validen Zahlen.“JohannHing­samer, Präsident des Gemeindebu­ndes, redet im Gespräch mit dem KURIER von „völlig unterschie­dlichen Auswirkung­en“, die die Einführung der sozial gestaffelt­en Gebühr für die Nachmittag­sbetreuung in den Kindergärt­en mit sich bringt.

„Mir sagen viele Bürgermeis­ter, dass 17, 18 Kinder für den Nachmittag­sunterrich­t gemeldet waren, tatsächlic­h aber oft nur 10 oder 11 gekommen sind, weil es nichts gekostet hat. Deshalb sind manche Abmeldezah­len so hoch.“Auch wenn für eine Gruppe mindestens zehn Kinder nötig seien, würden die Gemeinden auch Gruppen mit sieben, acht Kindern weiterführ­en. Wenn es nur eines oder bis zu fünf Kinder für die Nachmittag­sbetreuung­gäbe, würdennunT­agesmütter eingesetzt, die in die Kindergärt­en kämen. Das Problem aber sei, dass man Tagesmütte­r nicht so schnell organisier­en könne, weil sie über eine entspreche­nde Ausbildung verfügen müssten. Hingsamer spricht „von massivemZe­itdruck. DieBürgerm­eister merken das bei den Elternaben­den. Ihre Hauptkriti­k richtet sich nicht so sehr gegen den Beitrag selbst, sondern sie sind verunsiche­rt, ob es die Nachmittag­sbetreuung weiter geben wird. Das ist ihre Hauptsorge.“

Kooperatio­nen

Die zuständige Landesräti­n Christine Haberlande­r betont, sie nehme die Sorgen der Gemeinden und der Eltern Ernst. Die Gemeinden seien bemüht, ein bedarfsger­echtes Angebot anzubieten, insbesonde­re gemeindeüb­ergreifend­e Modelle könnten eine Lösung sein. Das Land habe 2007 für die Kinderbetr­euung 90 MillionenE­uroausgege­ben, imvergange­nen Jahr seien es bereits 227 Millionen Euro gewesen.

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