Kurier

Franz Ferdinand steigt auf

Frontman Alex Kapranos über das neue Album „Always Ascending“

- KURIER.AT/KULTUR VON BRIGITTE SCHOKARTH

„Auszusteig­en war das großartigs­te Geschenk, das Nick uns machen konnte!“Das sagt Franz-Ferdinand-Sänger Alex Kapranos nicht, weil sich seine Band 2016 von Gitarrist Nick McCarthy im Streit trennte. Im Gegenteil, er ist immer noch mit McCarthy befreundet.

„Wir sahen das ja kommen“, erzählt Kapranos im KURIER-Interview. „Nick hat ein kleines Kind und war schon auf der letzten Tour un- glücklich, wollte lieber bei seiner Familie sein. Wenn er geblieben wäre, wäre es aber leicht für uns gewesen, in unsere seit einer Dekade gewohnten Arbeitswei­sen zurückzufa­llen.Sodachtenw­ir, wir haben ein unbeschrie­benes Blatt Papier, lass uns für das nächste Album etwas Neues beginnen.“

Demagoge

Dieses Album heißt „Always Ascending“, wurde mit den neuen Mitglieder­n Julian Corrie (Keyboards) und Dino Bardot (Gitarre) aufgenomme­n und erweitert den tanzbaren, rockigen Sound raffiniert um elektronis­che Elemente. Die Songs klingen frisch, mitreißend und euphorisch.

Damit sind sie anders, als das 2016 als erstes mit der neuen Besetzung aufgenomme­ne und gleich damals veröffentl­ichte „Demagogue“. Damit protestier­ten Franz Ferdinand noch vor der Wahl von Donald Trump gegen „das gierige, narzisstis­che, misanthrop­ische Biest, das kein Mitgefühl hat und nur an persönlich­em Gewinn und Macht interessie­rt ist “.

„Als Trump dann gewählt wurde, war es wie wenn du auf der Straße stehst und ein Truck kommt auf dich zu“, erinnert sich Kapranos. „Du siehst ihn kommen – und bist trotzdem geschockt, wenn dich das verdammte Ding trifft.“

Trotzdem halten sich Franz Ferdinand auf „Always Ascending“mit direkter Kritik an den politische­n Zuständen zurück: „Man kann darauf mit Wut reagieren“, sagt Kapranos. „Das haben wir mit ,Demagogue‘ getan. Aber ich will mein Leben nicht nur damit verbringen, wütend zu sein. Ich will etwas Besseres finden, das mich aufbaut. Das ist das vage Grund-Thema des Albums: Sich über diese Situation zu erheben.“

Geschriebe­n hat Hauptsongw­riter Kapranos die Texte diesmal in freier Assoziatio­n. „Damit wollte ich mich –wiemitderM­usik–vonRoutine­n und Hemmungen befreien und den Texten die surreale Logik eines Traum-Zustandes geben.“

Imaginärer Rausch

Ausgelöst wurde das auch dadurch, dass sich Kapranos mit seinem Musiker-Freund Sam Potter an die Jugend erinnerte: „Als Teenager haben wir uns ausgemalt – mit der Naivität, nie Drogen genommen zu haben – wie ein psychedeli­scher Trip sein würde. Und wir fanden, dass dieser imaginiert­e Zustand weit besser war als die Realität von Drogen. Dieses Feeling eines imaginiert­en Trips wollte ich für ,Always Ascending‘ rekreieren.“Wie das gelungen ist, ist am 13. 3. in Wien zu hören.

Wir verlosen 2 x 2 Karten für das Konzert von Franz Ferdinand am 13. März im Wiener Gasometer. Teilnahme unter: KURIER.at/gewinnspie­le

Die Gewinner werden schriftlic­h verständig­t.

Rechtsweg ausgeschlo­ssen, Barablöse ist nicht möglich. Gilt nur für Verbrauche­r im Sinne des KSchG.

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 ??  ?? Am 13. März tritt Alex Kapranos mit seiner Band Franz Ferdinand in Wien auf. Karten dafür gibt es unter: psimusic.com
Am 13. März tritt Alex Kapranos mit seiner Band Franz Ferdinand in Wien auf. Karten dafür gibt es unter: psimusic.com

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