Kombinierer mit Zuversicht
Lukas Klapfer fühlt sich in „sehr guter Verfassung“.
Für Außenstehende müssen Österreichs Nordische Kombinierer auf den ersten Blick wie ein unhöflicher Haufen wirken. Wer ihnen freundlich die Hand reichen will, der wird zurückgewiesen. Maximal die Fäuste lassen sie sprechen, aber auch beim BoxerGruß – Faust auf Faust – lassen sie inzwischen am liebsten die Handschuhe an. Und falls aus Versehen doch viel- leicht einmal ein Finger mit etwasFalscheminBerührung kommt, wird prompt zum Desinfektionsmittel gegriffen, das alle Sportler bei Olympia immer und überall bei sich tragen.
Zuversicht in Person
Einige mögen das krankhaft nennen, andere professionell. Zumal die ÖSV-Kombinierer vor dem ersten Bewerb heute auf der Normalschanze (Springen 7.45 Uhr MEZ, Langlauf 9.45) auch sonst nichts dem Zufall überlassen. So haben sie sich entschlossen, bei Olympia komplett anders zu ticken als ihre Gegner. Für die Kombinierer, wie auch für die heimischen Biathleten, gehen im fernen Korea die Uhren anders – und zwar immer noch nach mitteleuropäischer Zeit. „Wir leben hier den Rhythmus, den wir von daheim gewohnt sind“, erklärt der Steirer Lukas Klapfer.
Das heißt übersetzt: Frühstück kurz vor Mittag, Abendessen frühestens um 22 Uhr, Nachtruhe erst lange nach der Geisterstunde. Mit dieser Strategie wollen die Österreicher am Mittwoch hellwach sein bei ihrem ersten Wettkampf auf der Normalschanze. Dabei wirkt vor allem Lukas Klapfer vor seinen zweiten Winterspielen besonders aufgeweckt. Der Steirer hat in dieser Saison für die einzigen Podestplätze gesorgt und ist wenige Stunden vor dem Bewerb die Ruhe und Zuversicht in Person.
Während Stefan Kraft vor dem ersten Wettkampf noch gemeint hatte, dass eine Skisprungmedaille eine „Überraschung“wäre, geht Kombinierer Lukas Klapfer in die Offensive. „Ich war noch nie in so einer guten Verfassung bei einem Großereignis. Und ich weiß, dass ich aus eigener Kraft eine Medaille holen kann.“