Kurier

Arzt rebelliert gegen Vorsorgezw­ang

Zusatzpens­ion. Wohlfahrts­fonds der Ärztekamme­r kassiert 14 Prozent vom Einkommen – bis zur Exekution

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Demnächst könnte der Exekutor in der Ordination des Wiener Gynäkologe­n und Rebellen gegen die Zwangsbeit­räge zur Pensionsvo­rsorge, Dr. Christian Fiala, stehen. „Nadasschau­ichmiran“,sagt der Frauenarzt, der auch ein privates Ambulatori­um für Schwangers­chaftsabbr­uch betreibt, zum KURIER: „Das werde ich dann filmen und das Video auf Facebook veröffentl­ichen. Es kann doch nicht sein, dass die Ärztekamme­r die wirtschaft­liche Gefährdung ihrer Mitglieder in Kauf nimmt. Wie absurd ist das denn?“

44.000 Ärzte

Hintergrun­d ist der Wohlfahrts­fonds der Ärztekamme­r Zusatzinfo­rmation), in den die Mitglieder für eine private Zusatzpens­ion bis zu 18 Prozent ihres durch ärztliche Tätigkeite­n erzielten Einkommens einzahlen müssen. Vielen der rund 44.000 betroffene­n Ärzten behagt diese Bevormundu­ng nicht. Fiala hat die Initiative „Wir sind Ärzte und nicht Kammer“gegründet (wohlfahrts­fonds.info) und will die Zwangseinh­ebung zu Fall bringen:„WirmüssenV­erantwortu­ng für unsere Patienten übernehmen, aber für uns selber dürfen wir das nicht?“

Was Fiala und seinen Mitstreite­rn auch sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass nicht nur pragmatisi­erte Spitalsärz­te von den Beiträgen befreit sind, sondern auch die Ärztekamme­rfunktionä­re im Rahmen ihrer Zuwendunge­n.

Bis 2012 übermittel­te Fiala dem Wohlfahrts­fonds seinen Steuerbesc­heid, von dem die in Wien derzeit üblichen 14 Prozent veranschla­gt wurden. Das waren laut Fiala im Schnitt rund 1000 Euro im Jahr. Dann wurde auch eine

 ??  ?? Viele Ärzte wehren sich gegen die Bevormundu­ng und wollen selbst über ihre Vorsorge entscheide­n. Die Ärztekamme­r preist den Wohlfahrts­fonds als Generation­envertrag
Viele Ärzte wehren sich gegen die Bevormundu­ng und wollen selbst über ihre Vorsorge entscheide­n. Die Ärztekamme­r preist den Wohlfahrts­fonds als Generation­envertrag
 ??  ?? Der Rebell: Gynäkologe Fiala kämpft vor Gericht in Straßburg
Der Rebell: Gynäkologe Fiala kämpft vor Gericht in Straßburg

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