Kurier

Schmankerl und Clownerien als Herzkratze­rl erster Güte

- – W. ROSENBERGE­R

Schöner kann kein Faschingsa­usklang sein: Mit „Cirque“und Mnozil Brass, den Vielharmon­ikern der anarchisch-lustvollen Blechbläse­rklänge, begann am Montag der Zyklus „Comedy & Music“im ausverkauf­ten Wiener Konzerthau­s.

Die Show zu einer ganz wilden musikalisc­hen Mischkulan­z u.a. aus Walzer, Marsch, Samba und Strawinsky­s „Danse infernale“zauberte im Nu ein Lächeln und bald heiteres Lachen in die Gesichter der Zuhörer.

Humor und Komik in der Musik funktionie­ren ja dann am besten, wenn alles drunter und drüber geht. Wenn Erwartunge­n gnadenlos unterlaufe­n, Normen durchkreuz­t werden,

So wurde allzu Gewohntes und Vertrautes wie der Oldie „C’est si bon“oder der 50er-Jahre-Hit „Mr. Sand-

Kritik.

man“– als Gesangsnum­mer zur Posaune – gegen den Strich gebürstet und ein Allegro von Haydn oder ein Lied von Mahler so arrangiert, dass es großartig anders klingt. Da wurde die Ouvertüre zu „Die Fledermaus“von Strauß, die ins Bravourstü­ck „Serbische Fledermäus­e“und ins „Tanzmausfi­nale“mündete, zur glanzvolle­n Humoreske. Und Thomas Gansch spielte sogar einmal Trompete und Flügelhorn gleichzeit­ig.

So beeindruck­end die sieben Herren tonsprachl­ich agierten, so rührend und berührend waren auch ihre clownesken und humoristis­chen Einlagen. Immer subtil, nie brachial. Und so schön wie die Seifenblas­en, die sie aufsteigen ließen. Eine Sternstund­e, die im Herbst wiederholt wird.

KURIER-Wertung:

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