Kurier

HIRSCHERS KARRIERE-SLALOM

Ab in den Urlaub. Marcel Hirscher freut sich auf Tiefschnee, doch blankes Eis ist ihm lieber

- – STEFAN SIGWARTH

Ski-König. Marcel Hirscher sprach in der Raiffeisen Bank Internatio­nal über seinen weiteren Slalom durchs Leben. Vom Zieleinlau­f der sportliche­n Laufbahn ist nicht konkret die Rede. Was er sich im Weltcup künftig jedenfalls wünschen würde: bessere Quartiere und besseres Essen.

Nix ist fix beim siebenfach­en Gesamtwelt­cupsieger: Marcel Hirscher lässt sich nach wie vor alle Optionen offen. Mit gutem Grund: Beim letzten Mal, als der 29-Jährige zum Heliskiing nach Kanada reiste, kehrte er mit der Erinnerung an eine „g’scheite Brez’n“zurück. Nun geht es wieder in die Rocky Mountains, „und ich weiß ja nicht, was im Sommer passiert“.

Passiert nichts Unerwartet­es, wird er wohl „weitermach­en wie bisher“. Bis dahin sollten auch die neuen Verträge mit Kopfsponso­r Raiffeisen und Ausrüster Atomic fertig sein. „Beim Weltcup-Finale in Åre habe ich mir gedacht, schade, dass es nicht weitergeht, aber jetzt denke ich mir, gut, dass die Saison vorbei ist.“

Die Option, verstärkt auf die schnellen Diszipline­n zu setzen, ist reizvoll, aber zeitaufwän­dig, die Option Auf hören ist eher keine, „wobei das Rennfahren für mich ja nicht an die Karriere gebunden ist. Wenn ich auf einer Eispiste fahren will oder zwischen den Stangen, fahr’ ich auf die Reiteralm, da sind die Bedingunge­n sowieso meist besser als im Weltcup. Und die Beschleuni­gung, die man auf Eis erzielen kann, ist für mich das Höchste der Gefühle.“

Am Ende seiner bislang erfolgreic­hsten Saison mit dem schweren Handicap Knöchelbru­ch im August wollte sich Marcel Hirscher beim Pressegesp­räch seines Sponsors Raiffeisen nicht auf den einen Moment festlegen, der ihm besonders in Erinnerung bleiben werde. „Das wäre auch unfair all den anderen Momenten gegenüber.“

Schockerle­bnisse

Doch die Siege in extremis wie in Adelboden und Madonna di Campiglio und der Beinahe-Ausfall im ersten Lauf des Riesenslal­oms von Åre, der Hirschers Bestzeit auch nicht verhindern konnte, „das waren Schockerle­bnisse, die brennen sich richtig ins Hirn ein“. Und was wünscht sich der beste Alpine der Gegenwart? Vor allem bessere Quartiere und besseres Essen. „Als das spanische Fußball-Team bei der EM 2008 in Österreich war, gab es für deren Mittagsruh­e ein Fahrverbot rund ums Hotel. Bei uns geht die Guggenmusi­k drei Meter vor dem Zimmer vorbei. Und in Åre hab’ ich jeden Abend Essen gehen müssen, um etwas Vernünftig­es zu finden. Dabei weiß jeder, wie wichtig es für mich ist, so schnell wie möglich ins Zimmer zurückzuko­mmen, um mich auf das nächste Rennen vorzuberei­ten – da will ich nicht zwei Stunden unterwegs sein. Da haben wir noch viel Luft nach oben.“Und Gleiches, sagt Hirscher im Einklang mit den Kollegen und den Verantwort­lichen des Weltverban­des, gelte auch für die Pistenpräp­arierung.

Und wie geht’s weiter? „Irgendwann wird mich mein Trainer Mike Pircher anrufen und fragen, was ist, gehen wir Skifahren? Und dann werd’ ich sehr schnell wissen, ob es mir taugt. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es dieses Mal anders sein könnte.“Was Marcel Hirscher sonst noch alles zu sagen hatte, sehen Sie im KURIER-NewsInterv­iew auf SchauTV.

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 ??  ?? Die Bilanz im Bild: Marcel Hirscher und sein Alter Ego mit Trophäen
Die Bilanz im Bild: Marcel Hirscher und sein Alter Ego mit Trophäen

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