Kurier

Budgetkrit­ik: „Sparen bei Armen“

Opposition. SPÖ, Neos und ÖGB und AK halten wenig von Lögers Plänen

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„Der Finanzmini­ster hat mit dieser Rede den ,Karl-Heinz Grasser-Anerkennun­gspreis verdient.“

Mit Hohn reagierte SPÖParteic­hef Christian Kern auf die Budget-Rede von ÖVP-Minister Hartwig Löger.

Laut Kern war die erste Budgetrede Lögers von „Sprüchen und Werbeanzei­gen“getragen. Die Aussage, man werde „im System sparen“halte der Realität nicht stand. „Es wird bei den Menschen gekürzt – etwa bei älteren Arbeitslos­en.“

In eine ganz ähnliche Richtung gehen der Gewerkscha­ftsbund ÖGB und die Arbeiterka­mmer AK.

„Der ÖGB lehnt nicht das Ziel Nulldefizi­t an sich ab, sondern wie es die Regierung erreichen will: mit Sparmaßnah­men, die vor allem auf Kosten der Ärmsten gehen“, sagte ÖGB-Präsident Erich Foglar. „Auf der anderen Seite macht die Regierung Steuergesc­henke an Hoteliers, und sie verzichtet auf Steuereinn­ahmen durch fehlende Verfolgung von Steuerhint­erziehung.“

Auch für AK-Präsident Rudolf Kaske geht das Budget in die falsche Richtung. Der Aufschwung solle vor allem für eine markante Reduktion der Zahl der Arbeitslos­en und eine Verbesseru­ng der sozialen Dienstleis­tungen, wie etwa Pflege oder Bildung, genutzt werden.

„Sparen am falschen Platz rächt sich in der Zukunft“, sagt Kaske. Stattdesse­n brauche es effiziente Maßnahmen gegen Steuerbetr­ug und -umgehung.

Überaus verärgert reagiert Neos-Vorsitzend­er Matthias Strolz auf die von der Regierung angekündig­ten vagen Steuerrefo­rmspläne, die in einigen Jahren angegangen werden sollen. „Jetzt ist es offiziell: ÖVP und FPÖ brechen ihr zentrales Wahlverspr­echen und halten an der Kalten Progressio­n fest. Das ist ein Verrat an den Wählerinne­n und Wählern. Damit setzt die Bundesregi­erung den heimlichen Griff in die Taschen der Steuerzahl­erinnen und Steuerzahl­er munter fort.“

Die Neos forderten – einmal mehr – eine Schuldenbr­emse in Verfassung­srang.

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