RHI Magnesita: China macht mehr Sorgen als die US-Strafzölle
Der heimische Feuerfestkonzern RHI Magnesita hadert mit der Unberechenbarkeit der chinesischen Rohstoffpolitik. Die wegen Überkapazitäten politisch angeordnete Schließung vieler Minen habe zu Verknappung und dramatischen Preisanstiegen bei Rohstoffen aus China geführt, berichtet RHIKonzernchef Stefan Borgas. Die Preise von Sintermagnesia und Schmelzmagnesia hätten sich im Jahresverlauf verdoppelt, was eine Herausforderung für die gesamte Branche sei. „Die größte Unsicherheit für uns kommt aus China“, sagt Borgas.
Die von den USA angekündigten Strafzölle auf Stahl seien kein Problem. „Darunter leiden wir nicht, wir sind wirklich global aufgestellt.“Wenn sich daraus ein Handelskrieg entwickle, würden aber alle leiden. RHI Magnesita macht zwei Drittel des Umsatzes mit Stahlkonzernen, die hitzebeständige Verkleidungen für Hochöfen brauchen.
Die im Oktober des Vorjahres vollzogene Fusion zwischen RHI und der brasilianischen Magnesita schlug mit 245 Mio. Euro zu Buche. Schon heuer soll sie Synergien von 40 Mio. Euro bringen. Für das abgelaufene Geschäftsjahr wurde ein Umsatzplus von 17,9 Prozent auf 1,946 Mrd. Euro ausgewiesen, das operative Ergebnis (EBITA) halbierte sich auf 56,7 Mio. Euro. Unter dem Strich ergab sich ein Netto-Verlust von 12,9 Mio. Euro. Wegen eines höheren Cashflows will RHI aber auch für 2017 eine Dividende von 75 Cent je Aktie ausschütten. Die Notierung an der Londoner Börse habe laut Borgas eine Verdoppelung des Handelsvolumens gebracht.
Jahresbilanz.