Kurier

Systematis­ch flexibler werden

Nationalte­am. Teamchef Foda nutzt die Tests gegen Slowenien und Luxemburg für taktische Experiment­e

- VON ALEXANDER STRECHA

Flexibel muss man sein in der heutigen Zeit. Nicht nur im Leben, sondern vor allem im modernen Fußball. Philosophi­en und Systeme gibt es zu Genüge. Wer möglichst viele möglichst rasch anwenden kann, der ist meist im Vorteil. Genau diese Flexibilit­ät möchte Teamchef Franco Foda in den kommenden zwei Testspiele­n gegen Slowenien am Freitag in Klagenfurt und am Dienstag nächster Woche in Luxemburg erproben. „Es ist wichtig, dass wir switchen können.“Nicht nur von Spiel zu Spiel, sondern auch innerhalb einer Partie. Um auf den Gegner reagieren zu können oder ihn aktiv vor neue Aufgaben zu stellen.

Breiter Kader

Zahlreich sind die Zahlenspie­le. 4-2-3-1, wie stets unter Vorgänger Marcel Koller praktizier­t. Oder 3-5-2, ein 3-4-3, ein klassische­s 4-42 oder ein 4-3-3. Über allen Varianten jedoch steht die Philosophi­e des Teamchefs, dem ein Kader zur Verfügung steht, mit dem ihm wiederum alle Möglichkei­ten offen stehen.

Von seinem „Großkader von 40 bis 50 Spielern“hat er rund die Hälfte für die zwei Länderspie­le ausgewählt. Nun können die Experiment­e beginnen, bevor im Mai und Juni gegen Russland, Deutschlan­d und Brasilien der Ernstfall für die im Herbst beginnende Nations League simuliert wird.

Zumindest in einem der beiden kommenden Spiele wird Foda mit einer DreierAbwe­hrkette spielen lassen, um den Gegner mit einem Übergewich­t im Mittelfeld unter Druck zu setzen. Einberufen hat er Spieler, von denen sehr viele gleich mehrere Positionen auf einem hohen Niveau einnehmen können. „Ich kann in der Offensive auf jeder Position spielen“,gibtsichMa­rkoArnauto­vic gewohnt selbstbewu­sst. „Von den Optionen her wird es immer besser. Dadurch steigt auch die Qualität im Training.“

Sein Freund David Alaba gilt ebenfalls als vielseitig auf der linken Flanke, als Verteidige­r oder Mittelfeld­spieler oder auch im zentralen Mittelfeld. „Wir haben darüber gesprochen, der Teamchef will sich das offen lassen, weil es auch vom Gegner jeweils abhängig ist“, legt sich Alaba nicht fest, betont jedoch einmal mehr, dass er sich im Mittelfeld pudelwohl fühlt.

Positionss­piele

Valentino Lazaro hat bei HerthaBSCB­erlinbewie­sen,dass er auf der rechten Flanke oder in der offensiven Zentrale zur Geltung kommt. „Bei einer Dreierkett­e rücke ich beispielsw­eise mehr ins Zentrum.“Universali­tät sieht er als Vorteil. „Das erhöht die Chancen zu spielen. Wenn es bei einem selbst aber nicht so läuft, ist oft eine fixe Position besser. Jedenfalls haben wir die nötigen Spieler für zwei bis drei verschiede­ne Systeme, die wir hier in Klagenfurt in den Trainings schon angespielt haben.“

Universell einsetzbar sind auch Spieler wie Stefan Ilsanker (Mittelfeld, Innen- oder Rechtsvert­eidiger), Neuling Xaver Schlager im offensiven oder defensiven Mittelfeld oder Michael Gregoritsc­h, der nicht nur eine Speerspitz­e, sondern auch ein „Zehner“sein kann. Moritz Bauer und Stefan Lainer sind mehr als nur rechte Verteidige­r, sie können im Falle einer Dreierkett­e auch ins Mittelfeld aufrücken und dank ihrer Laufstärke die ganze Flanke abdecken.

Franco Foda hat die Qual der Wahl. Gestern Vormittag stimmte er mit einer Videoanaly­se seine Spieler auf Freitag-Gegner Slowenien ein. „Sie sind defensiv sehr stabil. Wenn sie verloren haben, dann immer nur knapp“, zollt Alaba Respekt. Am Nachmittag probte man wieder die eigenen Systeme.

 ??  ?? Schluck für Schluck vorwärts: Marko Arnautovic kann laut eigenen Angaben in der Offensive alle Positionen spielen
Schluck für Schluck vorwärts: Marko Arnautovic kann laut eigenen Angaben in der Offensive alle Positionen spielen
 ??  ?? So will er spielen: Franco Foda zeigt den Spielern den Weg
So will er spielen: Franco Foda zeigt den Spielern den Weg
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