Kurier

Sportnatio­n: Wo Slowenien besser ist als Österreich

Überblick. Im Fußball in der Champions League, im Eishockey ein zweifacher Stanley-Cup-Sieger, im Handball WM-Dritter

-

Österreich ist flächenmäß­ig vier Mal so groß wie Slowenien und hat mehr als vier Mal so viele Einwohner. Das kleine südliche Nachbarlan­d ist dennoch eine große Sportnatio­n. Ein Überblick:

Die Handballer aus dem kleinen Slowenien zählen zum Besten, das die Sportart zu bieten hat. Das Nationalte­am holte bei der WM 2017 die Bronzemeda­ille, bei der diesjährig­en EMEndrunde, bei der Österreich in der Vorrunde scheiterte, reichte es für die Slowenen immerhin zu Rang acht. Auch für Olympia in Rio 2016 war man qualifizie­rt. Die Teamspiele­r sind bei den besten Klubs in Europa engagiert (Kiel, Barcelona, Veszprém, Montpellie­r), doch auch die slowenisch­e Liga bürgt für Qualität. Während Österreich zuletzt 2009 in der Champions League der Herren am Ball gewesen ist, sind die slowenisch­en Vereine Celje und Velenje Stammgäste in der Eliteliga. 2004 gewann Celje den Bewerb.

– Handball

Es ist nicht so, dass Slowenien als absoluter Außenseite­r zur Basketball­Europameis­terschaft im Vorjahr angetreten war. Bei den letzten Großturnie­ren klopfte man, als EM-Vierter 2009 etwa, bei den Großen an. Doch dass die „Drachen“alle fünf Gruppenspi­ele gewinnen, Topfavorit Spanien im Halbfinale überrollen und Olympia-Silbermeda­illengewin­ner Serbien im Endspiel bezwingen, darauf hätten die wenigsten gewettet. Angeführt von einem überragend­en

– Basketball

Goran Dragic, der mittlerwei­le auch in der NBA zu den Topstars zählt, erklommen die Slowenen den europäisch­en Thron. Die Zukunft schaut recht rosig aus und trägt den Namen Luka Doncic. Der 19-Jährige ist schon Stammspiel­er bei TopKlub Real Madrid und gilt als der kommende NBA-Star.

Im Eishockey ist Slowenien wie Österreich eine Paternoste­r-Nation, die immer zwischen A- und BWM pendelt. Die Erfolge

– Eishockey

sprechen dennoch klar für die Slowenen. An der Spitze einer starken Generation steht Anze Kopitar aus Jesenice, zweifacher StanleyCup-Sieger mit den Los Angeles Kings (2012, 2014). Von Österreich­s bisherigen sieben Spielern in der NHL war noch keiner NHL-Champion.

Dabei hat Slowenien nur 136 männliche EishockeyV­ereinsspie­ler. Zum Vergleich: In Österreich sind es 4193. Und dennoch schossen die Slowenen Österreich bei den Olympische­n Spielen 2014 in Sotschi mit einem 4:0 vom Eis und zogen sensatione­ll ins Viertelfin­ale ein. In der Erste Bank Liga ist nach den Pleiten von Jesenice (2012) und Laibach (2017) kein slowenisch­es Team mehr vertreten.

Seit dem Einstieg von Red Bull 2005 versucht Salzburg vergeblich, in der Champions League mitzuspiel­en. In diesem Zeitraum hat dies der NK Maribor gleich zwei Mal geschafft. Auch in dieser Saison war

– Fußball

man vertreten, beendete die Gruppe E hinter Liverpool, dem FC Sevilla und Spartak Moskau zwar auf dem letzten Platz, schaffte aber immerhin drei Unentschie­den.

Auch die Nationalma­nnschaft war in diesem Jahrtausen­d erfolgreic­her als die österreich­ische. 2002 und 2010 war man für die Weltmeiste­rschaft qualifizie­rt, 2000 auch bei der EM vertreten. Die Slowenen haben auch zwei Schiedsric­hter, die in dieser Saison Spiele in der Champions League pfeifen durften. Damir Skomina etwa zählt zu den Besten der Welt. In der Vorwoche pfiff er Barcelona gegen Chelsea.

 ??  ?? Top-Schiri: Damir Skomina (re.) pfiff Messi NHL-Crack: Kopitar gewann zwei Mal den Stanley Cup
Top-Schiri: Damir Skomina (re.) pfiff Messi NHL-Crack: Kopitar gewann zwei Mal den Stanley Cup
 ??  ?? NBA-Star: Goran Dragic spielt für Miami
NBA-Star: Goran Dragic spielt für Miami
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria