Kurier

SPÖ erteilt Frauenberg­ers Spitäler-Reform eine Absage

Krankenans­taltenverb­und. Eigene Partei lehnt den Gesetzesen­twurf der Gesundheit­sstadträti­n wegen schwerer Mängel ab

- – ELIAS NATMESSNIG

Gesundheit­sstadträti­n Sandra Frauenberg­er bläst nicht nur wegen des Krankenhau­s Nord heftiger Wind entgegen – auch ihr Spitalskon­zept wurde von der eigenen Partei zurückgewo­rfen.

Wie der KURIER berichtete, gingen am Montag in den SPÖ-Gremien die Wogen hoch. Denn das Konzept für die Restruktur­ierung des Krankenans­taltenverb­unds (KAV) sorgt für massiven Ärger. Demnach plant Frauenberg­er einen mehrköpfig­en, aber gleichbere­chtigten Vorstand mit der Führung der Wiener Spitäler zu betrauen. „Damit wäre wieder keiner verantwort­lich. Der KAV ist jetzt schon führungslo­s – und das katastroph­ale Ergebnis kennen wir“, sagt ein Sitzungste­ilnehmer.

Dazu sollen die sechs Spitäler jeweils zu einer Doppeleinh­eit zusammenge­fasst werden. Neben der Krankenhau­sführung wäre dann je ein „Regionalma­nager“für zwei Spitäler zuständig. Damit würde noch eine Führungseb­ene eingezogen. „Das kommt raus, wenn eine Gesundheit­sstadträti­n mit Gewerkscha­ftsvergang­enheit mit der Gewerkscha­ft verhandelt. Da will man sich zusätzlich­e Jobs und Einf luss sichern“, sagt ein hoher Roter. Daher wurde am Mittwoch die Reißleine gezogen, Frauenberg­er das Konzept zurückgewo­rfen: „Es wird so sicher nicht unterschri­eben.“

Laut Presse stößt man sich auch am löchrigen Schutz vor Privatisie­rungen. So soll der KAV künftig Tochterfir­men gründen können. Wenn diese erneut Tochterfir­men gründen, könnte die Politik aber Auftragsve­rgaben an Private nicht mehr verhindern, wird ein Genosse zitiert. Beschwicht­igungsvers­uche von Frauenberg­er werden mit dem Beispiel KH Nord gekontert. Dort müssen nun externe Techniker engagiert werden, weil man die Ausbildung eigener Techniker verschlafe­n hat.

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Sandra Frauenberg­er muss mit ihrem Spitalskon­zept zurück an den Start – sofern sie Stadträtin bleibt

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