Hobbygärtner brauchen keine chemische Keule
Initiative. Global 2000 und bellaf lora testen
Was im Großen in der Landwirtschaft abläuft, passiert auch im Kleinen: Auch Hobbygärtner setzen Pestizide ein. Und belasten damit Umwelt und Gesundheit. Ein Grund für Global 2000, sich regelmäßig auf Einkaufstour zu begeben und zu prüfen, was der Handel an Pestiziden für den Privatgebrauch anbietet und wie es um die Verkaufsberatung steht. Heuer wurden 27 Gartencenter, Baumärkte und Lagerhäuser abgeklappert. „Auch wenn es noch Lücken gibt, können wir heuer erstmals ein positives Fazit ziehen“, sagt Dominik Linhard von Global 2000.
Im Vergleich zum letzten Einkaufstest vor vier Jahren waren viele hoch umweltgiftige Pestizide nicht mehr erhältlich – weil einige davon nun nicht mehr für den Hausund Kleingarten zugelassen sind und weil die Händler teilweise freiwillig auf sie verzichten. Auch die Qualität der Beratung hat sich deutlich verbessert. Die meisten Verkäufer waren offenbar für den Pestizidverkauf geschult. In Summe mussten 30 Prozent der Testkäufe negativ bewertet werden: In den Regalen wurden stark umweltgiftige Mittel gefunden und die Beratung war nicht ausreichend.
Nachhaltig
Österreichs größtes Gartencenter, bellaflora, schreibt sich „Nachhaltigkeit“auf die Fahnen. Das Unternehmen stellt seit 2010 schrittweise sein Sortiment um: Keine Pestizide, nur natürliche Dünger, Torf-Reduktion. Und es nimmt seit Frühling 2017 seine Lieferanten in die Pf licht. Die Profigärtner müssen eigens definierte Pestizid-Grenzwerte einhalten. Eine erste Überprüfung zeigte, dass 89 Prozent der Pf lanzenproben unter dem selbst auferlegten Limit lagen.
Jetzt starten Global 2000 und bellaflora eine Initiative zum Schutz der heimischen Schmetterlinge. Dieser verlangt nicht zuletzt ein pestizidfreies Gärtnern.