Rache fürs Flaschendrehen
Nie mehr Schule – stattdessen saufen und speiben: Das alljährliche Motto der Matura-Klassen auf der kroatischen X-Jam-PartyInsel ist unmissverständlich. Hübsche Girls in Bikinis, Jungs mit Waschbrettbauch, und alle mit einer Bierdose in der Hand bewegen sich rhythmisch zu den Sounds der DJs. Auch eine lose Klassengemeinschaft, die sich rund um die hübsche Julia (Elisabeth Wabitsch) gruppiert, feiert, was das Zeug hält. Allerdings wird ihre Freude bald getrübt, nachdem ein Cliquen-Mitglied nach dem anderen wahlweise verschwindet oder pittoreske Tode stirbt. Dominik Hartls Party-Horror (siehe Seite 32) zitiert ambitioniert Slasher-Serien wie „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“oder Ballermann-Komödien wie „Hangover“. Vergleiche, die Hartls „Letzter Party“allerdings keineswegs gut tun. An den Schauspielern wie der einfühlsamen Elisabeth Wabitsch (Heldin aus Monja Arts „Siebzehn“) und ihren Freundinnen liegt es nicht. Auch Michael Ostrowski hält sich als überforderter Insel-Manager tapfer.
Doch die verquaste RapeRevenge-Geschichte rund um einen unseligen Flaschendreh-Abend kann weder psychologischen Druck auf bauen noch die Moritaten unter Strom stellen: Ungelenk stolpern die Schüler in die für alle ersichtlich aufgestellten Fallen und sterben spannungslose Tode. Dass dafür das Filmende unangenehm sadistisch ausfällt, hätte sich früher ankündigen müssen.