„Frauen haben viel aufzuholen“
Verena Altenberger. Die ROMY-nominierte Schauspielerin über Erfolg, Preise, Frauenquoten und Glück im Beruf.
So was passiert wirklich selten: Der mit einem Minibudget gedrehte Film „Die beste aller Welten“wurde zu einem außergewöhnlichen Erfolg – und räumte unzählige Preise ab. In der Hauptrolle: Verena Altenberger, dem TV-Publi- kum bekannt als schrille Altenpflegerin in der RTL-Serie „Magda macht das schon“.
KURIER: Wie kam es zu diesem Ausnahmeerfolg? Verena Altenberger:
Das ist ganz schwer zu sagen. Es ist ein sehr positiver, warmer Film, obwohl das Thema das erstmal nicht vermittelt. Das wird sich rumgesprochen haben. Wir haben sehr viel der Mundpropaganda zu verdanken. Aber die muss auch erstmal starten. Wir steuern allein in Österreich auf die 90.000 Besucher zu. Es ist der zweiterfolgreichste Film 2017, nur der Hader war erfolgreicher. Aber der Hader ist der Hader (lacht). Und es hört nicht auf. Wir haben gerade erste Preise bei US-Festivals bekommen, auch in Indien. Der Film ist nach wie vor mein ständiger Begleiter.
Und ein Karriereschub?
Der allerpositivste Effekt ist, dass ich mich nicht mehr ständig beweisen muss. Mit der Rolle habe ich bei ProduzentInnen und RegisseurInnen einen gewissen Vertrauensvorschuss. Es ist wie eine sehr schöne Visitenkarte – ich kriege damit andere und mehr Angebote. Und es ist für mich sehr neu, auf der Straße angesprochen zu werden! Das finde ich sehr lustig.
Eine Diskussion hat Film und Theater zuletzt sehr geprägt – jene über Übergriffe und Machtmissbrauch.
Es gibt in der unserer Gesellschaft heute noch einen deutlichen Machtüberschuss in Richtung der Männer, nicht nur in unserer Branche. Ich bin deshalb froh über jedes Wort, das in dieser Diskussion gesprochen wird, über jeden einzelnen Hashtag, über jede Frau, die etwas sagt.
Diskutiert wird, gezielt Förderungen an mehr Frauen zu vergeben. Eine gute Idee?
Ich bin definitiv für eine