Ermittler: „Ein Zeichen, dass die Integration sukzessive greift“
Straftaten. In Wien wurden 9,5 Prozent weniger Asylwerber angezeigt / Kriminalität ging insgesamt um über sieben Prozent zurück
190.056 Anzeigen wurden in der Bundeshauptstadt im vergangenen Jahr erstattet. Im Vergleich zum Jahr davor ist das ein Rückgang um 7,4 Prozent. Es handelt sich dabei um den tiefsten Wert der vergangenen zehn Jahre. Einen historischen Höchststand erreichte man bei der Aufklärungsquote. 42,4 Prozent aller angezeigten Straftaten wurden geklärt.
Auffällig ist, dass die Anzeigen gegen Asylwerber rückläufig sind (von 9441 auf 8543). Prozentuell bedeutet das eine Senkung um 9,5 Prozent. Josef Kerbl, Leiter des Landeskriminalamtes Wien, sagt, dass dies nicht nur auf die sinkenden Zahlen der Asylwerber sondern auch auf die präventiven Maßnahmen zurückzuführen ist: „Das ist ein Zeichen, dass die Integration sukzessive greift.“Insgesamt waren 52 Prozent der Verdächtigen Ausländer. Es ist ein leichter Anstieg zu 2016.
Weniger Morde
Rückläufig ist die Zahl der Mordfälle (rund 30 Prozent), Kfz-Diebstähle (über 13 Prozent), Gewaltkriminalität (über 3 Prozent), Wirtschaftskriminalität (0,2 Prozent) und der Einbrüche (über 11 Prozent). 2017 wurde 5484-mal in eine Wohnung oder in ein Haus eingebrochen, im Jahr zuvor waren es 6173 Fälle. „Verstärkte Präventionsmaßnahmen haben dazu geführt, dass es bei Wohnraumeinbrüchen zu einem sehr hohen Anteil der Delikte beim Versuch geblieben ist“, heißt es von der Exekutive. Die Sexualdelikte sind ebenfalls zurückgegangen. Bei den Anzeigen wegen sexueller Belästigung gab es einen Rückgang von 655 auf 538. Die Zahl der Vergewaltigungen ist von 343 auf 275 gefallen.
Bei Cyberkriminalität wurde auch wienweit ein starker Anstieg bemerkt. Über 30 Prozent mehr Delikte (5596) sind gezählt worden. Internetbetrügereien gab es um 23 Prozent mehr. Stark zurückgegangen sind Überfälle auf Juweliere (um 75 Prozent) und Bankfilialen (über 46 Prozent). Dafür wurde bei Überfällen auf Tankstellen der höchste Wert der letzten vier Jahre verzeichnet.