Kurier

Freund: Skripal bat Putin in einem Brief um Begnadigun­g

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Geheimdien­staffäre. „Sergei Skripal schrieb Wladimir Putin an und bat um ein vollständi­ges Pardon und die Erlaubnis, Russland besuchen zu dürfen“, berichtete Wladimir Timoschkow. Die BBC strahlte am Samstag ein Interview mit dem Schulfreun­d des früheren russische Doppelagen­ten Sergej Skripal aus. Dieser behauptet, dass Skripal vor der Giftattack­e den russischen Präsidente­n um Begnadigun­g gebeten haben soll.

Moskau bestreitet, je einen Brief erhalten zu haben. „Nein, das ist nicht der Fall“, antwortete Kremlsprec­her Dmitri Peskow auf eine Anfrage der russischen Nachrichte­nagentur Ria Nowosti.

„Kein Verräter“

Sergei Skripal war 2006 in Russland verurteilt worden und vier Jahre später in einem Gefangenen­austausch nach Großbritan­nien gebracht worden. Timoschkow hatte Skripal eigenen Angaben nach im Jahr 2012 kontaktier­t. Da habe er bestritten, ein Verräter zu sein. Er habe sich nur der ehemaligen Sowjetunio­n verpflicht­et gefühlt, nicht Russland, erinnert sich Timoschkow. Seine Tätigkeit als Doppelagen­t habe er bereut, sie habe sein Leben „durcheinan­der gebracht“.

Skripal und seine Tochter Yulia waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank im englischen Salisbury entdeckt worden. Die britischen Ermittler gehen davon aus, dass sie vergiftet wurden. Beide befinden sich seitdem in einem kritischen aber stabilen Zustand. Russland streitet jegliche Verantwort­ung ab.

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Sergei Skripals Zustand nach der Vergiftung ist weiter kritisch

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