Kurier

Lukas soll bleiben & auf Kritiker zugehen

- JOSEF ERTL josef.ertl@kurier.at

Die Gesellscha­ft erwartet sich auf den Unis keine Streithans­ln, sondern Engagement für die Zukunft.

Die Klagen über den Führungsst­il von Rektor Meinhard Lukas sind nicht zu überhören. Man wirft ihm vor, einfach drüberzufa­hren. Manche halten ihn deshalb für nicht mehr tragbar. Wann immer gescheite Leute zusammenko­mmen, wird es schwierig. Denn jeder meint es besser zu wissen, die Konsensfin­dung gestaltet sich häufig komplizier­t. Aber am Ende muss es eine Lösung, eine Entscheidu­ng geben.

Lukas begleitet die Kritik, autoritär zu führen, von Anfang an. Deshalb hat er sich nach relativ kurzer Zeit für Außenstehe­nde völlig überrasche­nd einer neuerliche­n Abstimmung gestellt, die ihn bestätigt hat. Aber es dürfte sich die Stimmung der Kritiker in der Zwischenze­it nicht zum Positiven gedreht haben.

Was soll man nun tun? Soll man zu Beginn der entscheide­nden Verhandlun­gen mit dem Wissenscha­ftsministe­rium die Spitze wechseln? Das wäre wohl ein schlechter Rat, denn das würde die Verhandlun­gsposition der Uni schwächen. Lukas hat bei der Errichtung der Medizinfak­ultät bewiesen, dass er erfolgreic­h verhandeln kann. Linz steht unter Zugzwang. Wenn die Kepler Universitä­t mit leeren Händen aus Wien zurückkomm­t, ist dies ein Schaden für die langfristi­ge Entwicklun­g des Landes.

Je geschlosse­ner die Universitä­t auftritt, umso stärker ist sie. Beide Seiten sind gefordert, daran zu arbeiten. Lukas sollte auf seine Kritiker zugehen, diese sollten im Gegenzug das offene Gespräch mit ihm suchen. Beide Seiten tragen Verantwort­ung. Die Gesellscha­ft gibt viel Geld für Wissenscha­ft und Forschung aus, sie erhofft dafür Fortschrit­t, Arbeitsplä­tze und eine gute Zukunft. Das sind Prämissen, die die klugen Uni-Leute auch im Kopf haben sollten.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria