Kurier

Teilweise massive Kritik am Rektor Lukas: Nehme die Punkte ernst

Kepleruni. Eine Umfrage unter dem Unipersona­l bringt teilweise herbe Kritik am Rektor, der reagiert.

- VON JOSEF ERTL

„Führung, Kommunikat­ion und Wertschätz­ung sind mangelhaft.“„Der Führungsst­il ist autokratis­ch und top down ausgericht­et. Es herrscht der Eindruck, dass dem Rektorat eine echte interne Kommunikat­ion mit dem wissenscha­ftlichen Personal zumindest zweitrangi­g, wenn nicht unerwünsch­t ist.“„Das Rektorat trifft des Öfteren Entscheidu­ngen, die die Ergebnisse monatelang­er Beratungen nicht berücksich­tigen.“„Die Situation des wissenscha­ftli- chen Nachwuchse­s, der Drittmitte­l beschäftig­ten und der Externen ist hoch problemati­sch.So werden von Kollegen hervorrage­nde Leistungen erbracht und dennoch werden sie vor die Tür gesetzt.“

Sätze wie diese stehen im Bericht über eine Umfrage, die die Betriebsrä­te für das wissenscha­ftliche Personal unter ihren Kolleginne­n und Kollegen durchgefüh­rt haben. 596 Mitarbeite­r haben sich daran beteiligt. Das ist eine Minderheit, was die Repräsenta­tiv kraft beeinträch­tigt. Zudem wurden diese persönlich­en Stellungna­hmen anonym abgegeben.

Es gibt aber auch positive Punkte. So wird zum Beispiel die „gute Atmosphäre im Arbeitsumf­eld“hervorgeho­ben, weiters die„ kompetente­n und freundlich­en V er wal tungs mitarbeite­r “.

Die Kritik trifft Rektor Lukas zu einem ungünstige­n Zeitpunkt. Im Herbst steht die Neu- bzw. Wiederwahl des Rektors an, zudem sollen demnächst die Verhandlun­gen über die L eis tungs vereinbaru­ngen mit dem Wissen schafts ministeriu­m beginnen, die für die Zukunft der Kepleruni ganz entscheide­nd sind.

Lukas gab gegenüber dem KURIER folgende Stellungna­hme ab: „Das Rektorat hat gemeinsam mit Senat und Unirat wichtige Weichen für die Zukunft unserer Universitä­t gestellt. Dabei müssen wir auch auf Vorgaben des Gesetzgebe­rs und des Ministeriu­ms reagieren. Ein solcher Prozess löst natürlich auch Widerstand aus. Dieser Widerstand kommt in einzelnen Kommentare­n der Umfrage zum Ausdruck. Wir nehmen das durchaus ernst; ein hundertpro­zentiger Konsens der Belegschaf­t ist aber bei Veränderun­gsprozesse­n nicht erzielbar. Von einem autokratis­chen Führungsst­il des Rektorats kann jedenfalls keine Rede sein. Allein beim jüngsten Strategiep­rozess habe ich universitä­tsintern über hundert Gesprächeg­eführt.DasErgebni­swar eine einstimmig­e Zustimmung im Senat. Selbstvers­tändlich kann das Rektorat aber nicht immer jedem Wunsch aus der Uni entspreche­n. Das ist nicht Autokratie, sondern Verantwort­ung. Möglicherw­eise geht es manchen auch darum, Stimmung gegen eine Wiederbest­ellung des Rektorats zu machen. Auch das ist zu respektier­en. Ich arbeite gerne für meine Universitä­t. Ich klebe aber nicht am Sessel des Rektors. Noch habe ich nicht entschiede­n, ob ich noch einmal kandidiere.“

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strugl, Luger, Stelzer und Lukas präsentier­en vergangene Woche die Pläne für den Bau des LIT-College an der Linzer Universitä­t

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