Billy Bob Thornton als Anwalt
Der Schauspieler im Interview über seine Rolle in „Goliath“KULTUR
Bei der traditionellen Nurejew Gala im Haus am Ring (siehe unten) war er auch vertreten; doch im Burgtheater konnte man ein komplettes Handlungsballett von ihm sehen. Denn mit „Tschaikowsky PRO et CONTRA“huldigt der russische Choreograf Boris Eifman dem großen Komponisten und zeigt einen emotionalen Tanz auf dem Vulkan.
1893: Tschaikowsky liegt im Sterben. Doch noch ein Mal kehren die Geister der Vergangenheit und die Charaktere seiner Schöpfungen zurück. Auch die dunkle Seite der Seele wird anhand eines Alter Ego (auch ein Synonym für Tschaikowskys lang verdrängte Homosexualität) sichtbar gemacht.
Schwanengesang
Und so haben alle ihren Auftritt: Tschaikowskys Gönnerin Nadeschda von Meck träumt zum Violinkonzert (Tschaikowskys Musik kommt vom Band) von einem kurzen Moment der Nähe. Antonina Miliukova drängt Tschaikowsky in die Ehe und auch in den Nervenzusammenbruch. Die Schwäne aus Schwanensee formieren sich zu einer Art letalem Schwanengesang. Der Nussknacker wird vom Mäusekönig vernichtet. Die Duellszene aus „Eugen Onegin“fordert ihr Opfer. Die Gräfin aus „Pique Dame“stürzt Tschaikowskys Protagonisten ins Verderben. Und die Hauptfigur selbst taumelt zwischen Traum und Wirklichkeit. Erlösung ausgeschlossen. Geschickt mixt Eifman die Ebenen und die einzelnen Szenen. In Sachen Bewegungsvokabular setzt der Choreograf auf Sprünge, Hebefiguren, Spitzentanz, Soli, Ensembles und natürlich den einen oder anderenPasdedeux.NurerweitertEifman all das (im praktikablen Tournee-Bühnenbild) um Formen des Ausdruckstanzes, die sein brillantes Ensemble virtuos umsetzt. KURIER-Wertung: ★★★★☆