Kurier

Cavani stahl Ronaldo die Show

Matchwinne­r. Der Stürmer schoss Uruguay zum 2:1 über Portugal, im Viertelfin­ale fordert man Frankreich

- VIERTELFIN­ALE VIERTELFIN­ALE ACHTELFINA­LE

Um 21.54 Uhr verabschie­dete sich auch der zweite weltbeste Fußballer, Ronaldo, von der WM 2018. Knappe vier Stunden davor hatte schon der erste, Messi, den Hut nehmen müssen. Der 30. Juni 2018 geht somit in die Geschichte ein als Tag, an dem jene beiden Spieler, die WM-Bühne verließen, die seit mehr als einem Jahrzehnt den Weltfußbal­l dominieren. Portugal verlor gegen Uruguay.

Ronaldo war eigentlich bei guter Laune in seinem 38. Spiel bei einem großen Turnier (WM oder EM), womit er mit Rekordhalt­er Bastian Schweinste­iger gleichzog. Er hatte gleich zu Beginn ein paar leichtfüßi­ge Aktionen anzubieten und einen Schuss, der für lange Zeit die einzige Chance Portugals sein sollte.

Denn kurz danach ging Uruguay durch Cavani per Schulter in Führung. Den Ball servierte ihm sein Freund Luis Suárez punktgenau – 1:0 (7.). Die Führung ermöglicht­e Uruguay, den gewohnten Stil noch intensiver zu pflegen. Im Angriff vertraute man der außergewöh­nlichen Klasse der Señores Suárez und Cavani, in der Defensive rührte man Beton an und ließ Portugal immer wieder anrennen. Ein weiterer Beweis dafür, weshalb Uruguay in der Vorrunde ohne Gegentor geblieben war.

Viel Aufwand

Portugal befand sich auf der Suche nach der entscheide­nden Lücke. Doch Uruguay hielt aggressiv und kompakt dagegen. Fußball-Feinschmec­kern mag der Happen vielleicht nicht munden, dem Zweck diente die Vorgehensw­eise aber allemal. Beinahe hätte dann auch Suárez getroffen, aus einem Freistoß, der durch die lückenhaft­e Mauer ging, aber von Goalie Rui Patricio rechtzeiti­g pariert wurde. Und Ronaldo? Scheiterte mit einem Freistoß.

Die Pause änderte nichts am Geschehen. Portugal musste drücken, Uruguay den bewährten Tugenden vertrauen. Da sich den Portugiese­n aus dem Spiel heraus weiterhin keine Möglichkei­ten ergaben, musste man die Variante einer Standardsi­tuation wählen. Mit Erfolg, denn Pepe köpfelte nach einem Eckball das 1:1 (55.). Portugal war euphorisie­rt, Uruguay irritiert. Aber nur kurz, denn aus einem Bilderbuch-Konter sorgte abermals Cavani mit einem Schuss ins lange Eck für das 2:1 (62.). Goalie Rui Patricio war nicht optimal positionie­rt.

Viel Herz

Und wieder mussten die Portugiese­n anlaufen gegen leidenscha­ftlich, aber nicht mehr ganz so sattelfest verteidige­nde Uruguayer. Eine Unsicherhe­it von Goalie Muslera konnte Bernardo Silva nicht nützen. Bei Uruguay verließ Cavani im Finish verletzt den Platz, seine Kollegen sprangen mit viel Herz in die Bresche und verteidigt­en die knappe Führung bis zum finalen Pfiff. War es Ronaldos letztes Spiel bei einer WM?

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Wachablöse: Cristiano Ronaldo (li.) muss nach Hause fahren. Edinson Cavani darf in Russland bleiben, hat sich gestern aber verletzt

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