Die Russen setzen auf die Problemzone der favorisierten Spanier
Spanien – Russland, 16 Uhr, ORF2. „Ich sage: Es ist schwer. Ich sage nicht: Es ist unmöglich“, meint Teamchef Tschertschessow vor dem Duell
Die Russen orten vor dem Achtelfinale am Sonntag (16 Uhr, ORF2, ZDF) in Moskau Schwächen bei Gegner Spanien. „Wir müssen Geduld haben und auf ihre Fehler warten. Und dann unsere Chancen nutzen“, sagte Stürmer Artjom Dsjuba. Das Duell mit dem Weltmeister von 2010 sei sein Karriere-Höhepunkt. „Wie der Boxkampf eines jungen und frechen Sportlers gegen einen erfahrenen Meister.“
Die Sbornaja setzt auf den Teamgeist. „Spanien ist ein Top-Team mit Spielern von Real Madrid und Barcelona – das spricht Bände. Dagegen müssen wir als Einheit auftreten, darin liegt der Schlüssel zum Erfolg.“Erstmals seit dem Ende der Sowjetunion 1991 steht Russland in einem WM-Achtelfinale. Dsjuba weiß: „So ein Spiel bei einer Heim-WM wird es für uns nie mehr geben.“Teamchef Stanislaw Tschertschessow stand acht Jahre lang bei Spartak im Tor. „Mein Stadion“nennt der ehemalige Trainer und Tormann des FC Tirol das Luschniki-Stadion. 78.011 Zuschauer sollen seine Mannschaft zum Sieg tragen – wie ja schon im Eröffnungsspiel gegen Saudi-Arabien (5:0). „Ich sage: Es ist schwer. Ich sage nicht: Es ist unmöglich.“Das Interesse am Match ist groß: Eintrittskarten werden im Internet für 80.000 Rubel (knapp 1100 Euro) gehandelt.
Der finanzielle Anreiz ist auch auf Spieler-Seite gegeben: Der spanische Verband hat eine Rekordprämie von 825.000 Euro pro Kopf für den Titel ausgelobt. Eine sechsstellige Summe gibt es für das Team um Kapitän Sergio Ramos allerdings erst mit dem Einzug ins Viertelfinale.
Spaniens Teamchef Fernando Hierro ist vorbereitet: „Ich habe genügend klare Dinge für das Spiel im Kopf “, versichert der 89-malige spanischen Teamspieler. „Wir wissen, wie Russland spielt. Die bevorzugten Angreifer, die hohen Bälle, die sehr gefährlich sind. Außerdem spielen sie in ihrem Stadion mit ihrem Publikum.“