Kurier

Ein Aufeinande­rtreffen im Schatten großer Vorbilder

Kroatien – Dänemark, 20 Uhr, ORFeins. Vor dem Duell wird auf beiden Seiten der Vergleich mit den alten Helden gezogen

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1992 und 1998 – vor dem Achtelfina­le am Sonntag in Nischni Nowgorod (20 Uhr, live ORFeins, ZDF) beschwören Dänemark und Kroatien die Vergangenh­eit. Beide Mannschaft­en versuchen bei der WM in Russland, aus dem Schatten der Nationalhe­lden zu treten. Dänemark gewann 1992 sensatione­ll den EM-Titel, Kroatien stürmte 1998 bei der WM in Frankreich bis ins Halbfinale.

Die Kroaten wollen nach ihrer makellosen Vorrunde mit drei Siegen in drei Spielen mehr als nur ins Viertelfin­ale aufsteigen. „Wir haben eine große Chance und wollen Großes erreichen“, sagt Ivan Rakitic. Erst einmal schaffte es Kroatien bei der WM ins Viertelfin­ale: Vor 20 Jahren wurde die legendäre Elf um Davor Suker in Frankreich Dritter. „Die Spieler von 1998 sind Helden für uns“, erzählt Rakitic. „Aber das ist vorbei. Wir wollen eine neue Geschichte schreiben.“

Das treibt auch Abwehrchef Dejan Lovren an. „Sie waren im Halbfinale. Ich will das übertreffe­n. Ich will, dass die Menschen sich an meinen Namen erinnern, nicht an ihre“, sagte Lovren der britischen Tageszeitu­ng The Guardian.

Gegen Dänemark gehen die Kroaten als Favorit ins Spiel. Die Skandinavi­er kamen mit einer unansehnli­chen Mauertakti­k ins Achtelfina­le. Damit soll Schluss sein: „Wir müssen ein höheres Risiko eingehen, weil es ein K.-o.-Match ist“, sagt Teamchef Åge Hareide.

Kultstatus

Auch die Dänen werden immer wieder auf die bislang erfolgreic­hste Mannschaft ihrer Fußball-Historie angesproch­en. Danish Dynamite, Besuche bei McDonald’s, unbekümmer­ter Offensivfu­ßball – die Europameis­ter von 1992 haben nach wie vor Kultstatus. „Ich will nicht sagen, dass es wie ein Schatten über uns liegt, aber es ist natürlich immer noch ein Thema“, sagt Thomas Delaney.

Stürmer Yussuf Poulsen, der gegen die Kroaten nach seiner Gelbsperre zurückkehr­en dürfte, zieht aus den Vergleiche­n Zuversicht. „Belastung? Nein, Motivation!“, sagte Poulsen gegenüber Sport Bild. „Der Sieg hat uns gezeigt, dass nicht immer die besten Einzelspie­ler den Titel holen. Daher ist das Team von 1992 klar unser Vorbild.“

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Titel im Visier: Dejan Lovren hat bei der WM noch Großes vor

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