Kurier

First Service beim größten Wies’nfest

Wimbledon. Roger Federer ist dieses Mal nicht alleiniger Topfavorit. Der Kroate Marin Cilic sagt ihm den Kampf an

- VON HARALD OTTAWA

Sie sind wieder vereint, die Top Four. Jene Herren, die lange Zeit das Welttennis beherrscht haben und sich die Titel größtentei­ls aufgeteilt haben. Nach einem Jahr Pause schlagen ab Montag Roger Federer, Rafael Nadal, Novak Djokovic und Andy Murray wieder gemeinsam bei einem Grand-Slam-Turnier auf. Seit 2003 hat übrigens nur einer der vier Herren beim Rasen-Klassiker gewonnen. Heuer spricht ein Kroate ein Wort um den Titel mit.

– Marin Cilic Der29-Jährigeist Nutznießer davon, dass in Wimbledon nicht nur die Weltrangli­ste für die Setzliste zählt. Cilic ist zwar nur die Nummer fünf der Welt, schlägt aber im All England Lawn Tennis and Croquet Club als Nummer drei auf. Und ist mit Federer Topfavorit. Im Vorjahr war er im Finale wegen einer Verletzung gegen den Schweizer chancenlos, zuletzt gewann er aber das Vorbereitu­ngsturnier im Queen’s Club. Der Kroate, der heuer auch in Melbourne gegen Federer verloren hat, ist bereit für seinen zweiten Grand-Slam-Titel nach den US Open 2014. Titelchanc­e: – Roger Federer Wer, wenn nicht er? „Federer ist vor allem auf Gras immer Favorit, wenn er antritt“, sagt ThiemTrain­er Günter Bresnik. Der Schweizer, der am 8. August 37 wird, peilt seinen neunten Wimbledon-Titel an. Zuletzt unterlag der Rekordsieg­er aber im Finale von Halle dem Kroaten Borna Coric. Ein Semifinald­uell mit Marin Cilic ist möglich. Titelchanc­e:

– Novak Djokovic Vor den French Open hatte sein alter und neuer Fitnesscoa­ch Gebhard Gritsch noch gemeint: „Er braucht noch ein halbes Jahr, bis er wieder ganz der Alte ist.“Dann kam er bis ins Viertelfin­ale. Unterlag zuletzt Cilic in einem guten Queen’s-Finale. Er ist zumindest fast wieder der Alte. Titelchanc­e:

– Rafael Nadal Der Spanier tauchte nach seinem elften Paris-Sieg unter, bereitete sich aber auf Mallorca gewissenha­ft auf das Londoner Wies’nfest vor. Der 32-Jährige weiß, wie man dort gewinnt: Er tat es bereits in den Jahren 2008 und 2010. Titelchanc­e:

– Alexander Zverev Schlägt ausgerechn­et in Wimbledon seine große Stunde? Er zeigte zuletztbei­einemEinla­dungsturni­er ansteigend­e Form. Titelchanc­e

– Dominic Thiem Österreich­s Ass zeigte im Vorjahr auf, als er nur unglücklic­h dem Tschechen Tomas Berdych unterlag. Der Rasenkönig ist er aber (noch) nicht. Titelchanc­e

Für die Jungstars wie Borna Coric, Kyle Edmund, Denis Shapovalov und Nick Kyrgios kommt ein Titel noch zu früh. Dies gilt auch für Andy Murray, der lange weg war.

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Gerüstet für die Rasenspiel­e: Marin Cilic schnappte sich vor einer Woche den Siegerpoka­l des Traditions­turniers von Queen’s

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