Kurier

„Auch mal auf die eigenen Bedürfniss­e verzichten“

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Oft beginnt der Stress schon bei der Urlaubspla­nung: Der eine will ans Meer, der andere in die Berge. Was raten Sie?

Kompromiss­e sind etwas, das niemand wirklich will. Das ist weder das eine noch das andere, sondern irgendwas dazwischen. Daher empfehle ich bei konträren Wünschen, diese nicht in einem Urlaub unterzubri­ngen, sondern z. B. einmal ans Meer und das andere Mal in eine Stadt zu fahren. Wichtig ist, dass sich die Partner offen über ihre Wünsche austausche­n und das eine oder andere Mal aus Liebe zum anderen auf die unmittelba­re Bedürfnisb­efriedigun­g verzichten.

Es hilft, wenn sich jeder überlegt, was er gemeinsam mit dem anderen im Urlaub erleben möchte, also nicht alleine. Dann tauschen sich beide aus. Wer diese Übung macht, dem wird schnell bewusst, dass es die kleinen Dinge sind, die einen im Urlaub glücklich machen.

Was ist der größte Fehler, den man im Urlaub machen kann?

Die Erwartung und Ansprüche an sich selbst, an den anderen, an den Urlaub zu hoch anzusetzen und immer höher zu schrauben. Wer wenig Toleranz für Unerwartet­es und Störung hat, belastet den Beziehungs­raum zwischen den Partnern. Die Fähigkeit, auf Missgeschi­cke mit Gelassenhe­it und Humor reagieren zu können, hilft dabei, gemeinsam einen schönen Urlaub zu verbringen.

Wie kann man den Urlaub nutzen, um Positives in der Beziehung zu bewirken?

Die Qualität einer Beziehung ist abhängig von der Qualität der Kommunikat­ion. Urlaub ist eine gute Gelegenhei­t für gemeinsame Reflexione­n über die schönen Momente des bisherigen gemeinsame­n Lebens. Sich täglich wertschätz­en und sagen, was man am anderen mag, stärkt die Verbindung und schenkt ein Glücksgefü­hl, das bis nach dem Urlaub anhält.

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Die Psychother­apeutin Anna Reinfeld coacht Liebende

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