Ein Fest für das Ballett
Kritik. Die „Nurejew Gala“als lange Leistungsschau
Die dem großen Tänzer Rudolf Nurejew gewidmete Gala ist der mittlerweile traditionelle Abschluss der Ballettsaison des Wiener Staatsballetts. Dabei stand der Abend ganz im Zeichen der im Anschluss auf offener Bühne vorgenommenen Ernennung des von Nurejew einst so geförderten Ballettdirektors Manuel Legris zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper – ein weiterer bedeutender und umjubelter Schritt in der Aufwertung des Balletts am Ring.
Bunte Szenenfolge
Mag sich bei einer Dauer von über vier Stunden manchmal das Gefühl von Überlänge breit machen, so überwiegtamEndederpositiveEindruck. So sorgte George Balanchines „Valse Fantaisie“mit Natascha Mair und Jakob Feyferlik für einen spritzigen Beginn. Die Vielfalt an Stilen bestärkten auch Masayu Kimoto in einem exotischen Solo aus John Neumeiers „Le Pavillon d’Armide“, Nina Poláková und Roman Lazik in einem Ausschnitt aus Kenneth MacMillans „Concerto“sowie Ketevan Papava mit Eno Peci in einem expressiven Duett aus Boris Eifmans „Giselle Rouge“. Sehr erfreulich fiel das Comeback von Davide Dato in „Peer Gynt“aus.
Den tänzerischen Höhepunkt setzten neben Legris und seiner kongenialen Partnerin Isabelle Guérin in Roland Petits „Les Rendez-Vous“diesmal dennoch die Gäste. Marianela Nuñez und Vadim Muntagirov begeisterten in Frederick Ashtons „Marguerite and Armand“, Alexandre Riabko und Ivan Urban in Neumeiers „Opus 100 – For Maurice“. Am Dirigentenpult bewährte sich der umsichtige Kevin Rhodes.
KURIER-Wertung: