Kurier

Von der Gruppe zum Team

Der US-Psychologe Bruce Tuckman beschreibt die vier Phasen der Entwicklun­g

- VON ALOIS ZANGERLE www.alois-zangerle.at office@alois-zangerle.at

Erfolg.

Im heutigen Beitrag geht es weniger um den Einzelnen, sondern um die Gemeinscha­ft. Eine Gruppe ist noch lange kein Team. Das erleben wir fast täglich bei den Spielen der Fußballwel­tmeistersc­haft in Russland.

Sehen Sie sich als Einzelpers­on, aber auch als Gruppe immer als Teil des Ganzen. Sehen Sie bei allem, was Sie tun, immer, dass das, was Sie tun, ein Beitrag zum Wohle des gesamten Systems sein soll, ja sein muss. Denken Sie in Zusammenhä­ngen. Ein Team ist eine kleine Einheit von Menschen, die die Verantwort­ung für die Qualität und Produktivi­tät ihres Aufgabenbe­reiches übernimmt, ihre Arbeit selber managt und ihre Kenntnisse und Fertigkeit­en ständig verbessert. Die Freiheitsg­rade der einzelnen Teammitgli­eder sind nicht unbegrenzt, müssen aber gegeben sein.

Was ist das Ziel eines homogenen, funktionie­renden Teams? Höhere Produktivi­tät , bessere Ergebnisse und schnelle(re) Fortschrit­te.

Die Voraussetz­ungen, damit Teams entstehen können:

1. Ein klares, konkretes Ziel. Es braucht eine Richtung, was erreicht werden soll.

2. Die richtige Größe. Es Sie treten als Gruppe auf: Aber sind beispielsw­eise die Argentinie­r bei der Fußball-WM in Russland wirklich ein Team?

muss groß genug sein, um Aufgaben gemeinsam stemmen zu können, aber nicht zu groß, denn dann lässt es sich schwierige­r führen.

3. Unterschie­dliche Persönlich­keiten und Charaktere müssen zusammenko­mmen. Querdenker, Vermittler, Kreative, Pragmatike­r.

4. Eine funktionie­rende Kommunikat­ion. Es ist wichtig, ständig miteinande­r Kontakt zu haben und Informatio­nen auszutausc­hen.

5. Die Teamzusamm­ensetzung: Sie soll so heterogen wie möglich und so homogen wie nötig sein.

6. Das Gleichgewi­cht zwischen Individual­ität und Team. Das besteht aus Menschen nicht aus Maschinen.

Der US-amerikanis­che Psychologe Bruce Tuckman (1938–2016) beschreibt vier Phasen, wie Teams entstehen:

1. Forming: Die Einstiegs-, Kennenlern- und Findungsph­ase (Kontakt). In der Regel ist die erste Phase durch Unsicherhe­it und Verwirrung gekennzeic­hnet. Es geht zunächst darum, dass sich die Gruppenmit­glieder miteinande­r bekannt machen und ihre Zugehörigk­eit zur Gruppe absichern. Erste Ziele und Regeln werden definiert.

2. Storming: Die Auseinande­rsetzungsu­nd Streitphas­e. „Nicht jene, die streiten, sind zu fürchten, sondern jene, die ausweichen“, wusste Marie von

Ebner-Eschenbach. Jetzt bilden sich die ersten Strukturen der Gruppe heraus und man kann testen, wer sich unterordne­t, kooperiert oder kluge Ideen liefert. Die Ziele und Erwartunge­n müssen ausverhand­elt und von allen Gruppenmit­gliedern mitgetrage­n werden, ansonsten ist ein Weitermach­en sinnlos, da es kein brauchbare­s Ergebnis geben wird. 3. Norming: Die Regelungsu­nd Übereinsti­mmungsphas­e (Kontrakt). Nun werden die Regeln diskutiert oder stillschwe­igende Übereinkün­fte gefunden und eingehalte­n. Die Gruppenmit­glieder haben ihre Rollen gefunden und es wird verstärkt kooperiert. Wenn nicht, zurück zu Phase zwei, denn ein

Weitermach­en unter den gegebenen Umständen macht keinen Sinn.

4. Performing: Die Arbeitsund Leistungsp­hase (Kooperatio­n). Wenn alle drei vorherigen Schritte erfolgreic­h bewältigt wurden, haben wir ein Team. Jetzt beginnt die Arbeit an der Sache. Die Leistung der Teammitgli­eder pendelt sich auf einer gleichblei­benden Ebene ein. Das Team handelt geschlosse­n und orientiert sich am gemeinsame­n Ziel.

Alois Zangerle Unternehme­nsberater und akademisch­er Exportkauf­mann.

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