Fachkräfte sichern den Standort
In Zeiten der Hochkonjunktur sind gut ausgebildete Arbeitskräfte in der Industrie gefragt
Fachkräftemangel.
Die Oberösterreichischen Industriebetriebe suchen Fachkräfte, um die aktuellen Aufträge erfüllen und weiter wachsen zu können. Doch bei der Besetzung der offenen Stellen gibt es Probleme. Denn im Zuge der Digitalisierung wird der Fokus nun immer mehr auf eine höhere berufliche Ausbildung in den MINT-Disziplinen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) gelegt. Viele der Bewerber können die Anforderungen der Unternehmen nicht erfüllen. Alleine heuer fehlen rund 11.000 Fachkräfte in der Industrie. Das ist eine Lücke von bis zu 20 Prozent.
Die richtige Ausbildung wird so zur Schicksalsfrage für den Standort, insbesondere für die innovativen Industriebetriebe. Dabei ist Österreich ein Innovationsland – zwei Drittel unseres Wohlstandes verdanken wir technologischer Veränderung, Forschung und Innovation. Auf dem Sektor der Fachkräfte muss Österreich nun schnell auf holen.
Richtige Ausbildung
Experten betonen, dass das Problem bereits mit der Schulausbildung beginnt. Leider werden im Bildungs- und Ausbildungsbereich oftmals falsche Anreize gesetzt, was eine richtige, zeitgemäße Bildung und berufliche Entwicklung betrifft. Um den bereits jetzt schon akuten Fachkräftemangel abzuwenden, muss der Entwicklung in der Industrie Rechnung getragen und im Schulsystem die richtigen Weichen gestellt werden. Doch bis es soweit ist, wächst der Fachkräftemangel: Laut Umfragen 59% der österreichischen Unternehmen bezeichnen den Fachkräftemangel als große Gefahr – das sind um 11 % mehr als im Vorjahr.
Fast 4 von 5 Unternehmen in Österreich haben nach eigenen Angaben Schwierigkeiten, geeignete Fachkräfte zu finden;
30 % sogar erhebliche.
Nur 7 % der Betriebe geben an, keine Schwierigkeiten bei der Rekrutierung zu haben.
Bis 2025 werden allein im Kernbereich der „MINT-Professionals“(Ingenieurinnen, Ingenieure, Wissenschafterinnen, Wissenschafter etc.) 3,4 Mio. Stellen in Europa zu besetzen sein, wobei 1 Million Arbeitsplätze neu geschaffen werden. Die Berufsgruppe der Ingenieurinnen und Ingenieure sowie verwandter Wissenschaftsberufe wird in Österreich um 50.000 neue Arbeitsplätze innerhalb weniger Jahre wachsen. Heuer fehlen 10.500 bis 11.000 Fachkräfte in der Industrie, das ist eine Lücke von 15 bis 20 % Saldo Neuaufnahmen nach Bildungsabschlüssen, in Prozent der Industrieunternehmen planen sieben von zehn Unternehmen bei den MINT-Qualifikationen eine Personalerhöhung.
Aktuelle Prognosen besagen, dass bis 2025 allein im Kernbereich der „MINTProfessionals“(Ingenieure und Wissenschaftler etc.) 3,4 Millionen Stellen in Europa zu besetzen sind, wobei rund eine Million Arbeitsplätze neu geschaffen werden. Die Berufsgruppe der Ingenieure sowie verwandter Wissenschaftsberufe dürfte auch in Österreich um 50.000 neue Arbeitsplätze innerhalb weniger Jahre wachsen.
Parallel dazu wird auch die Lehre in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen und wieder attraktiviert. Viele Unternehmen gründen eigene Lehrwerkstätten, in denen sie die zukünftigen Fachkräfte ausbilden. Denn nicht nur Hochschulabsolventen werden von der Industrie dringend gebraucht.
Karrierechancen
Gerade Fachkräften im MINT-Bereich stehen, selbst in konjunkturell herausfordernden Zeiten, beste Karrierechancen offen. Denn gut ausgebildete Arbeitskräfte können sich zukünftig ihren Arbeitgeber aussuchen – sie sind gefragt wie nie. So warten ein breites Spektrum an Beschäftigungsmöglichkeiten, aber auch attraktive Einstiegsgehälter auf die Bewerber. Der Bruttostundenverdienst in der Sachgütererzeugung, die sehr exportintensiv ist, liegt laut Verdienststrukturerhebung der Statistik Austria um 13 Prozent höher als im Durchschnitt aller Branchen und sogar um 18 Prozent höher als in den Dienstleistungsbranchen.