„Dinge, die brutal ins Herz treffen“
Claudio del Principe. Italien ist vertraut und trotzdem in vielem anders
Für viele ist Italien die erste Urlaubsliebe schlechthin – kein Wunder, dass zahlreiche Gerichte von Pasta und Pizza bis Gelato und Espresso Eingang in unsere Alltagsküche gefunden haben. Doch nach wie vor, so scheint es, schmeckt die Pasta nirgends so al dente wie in Italien und schon in der ersten Autobahnraststätte nach der Grenze gen Süden offeriert man besseren Kaffee.
Alles nur Einbildung? Sicher nicht, ist Koch Claudio del Principe üb erzeugt. „Italien, das ist die Summe mehrerer Dinge, die brutal ins Herz treffen. Wenn in einer Landschaft, die wie eine Filmkulisse wirkt, auch noch das Essen gut schmeckt, ist das die perfekte Verbindung.“ Ein ganzheitliches Erlebnis also, das für ihn die Begeisterung so vieler Menschen für italienisches Essen erklärt. „Es macht einfach glücklich, weil es so natürlich und ungekünstelt ist. Man lässt den Produkten ihren Eigengeschmack und zerkocht sie nicht zur Unkenntlichkeit. Sie sind noch am Teller zu erkennen.“
Dazu kommt, dass die italienische Küche, anders als etwa die höfisch geprägte französische, von einfacher Hausmanns- und Bauernkost geprägt ist. „Das macht sie so leicht annehmbar und vertraut.“Und die Frische lokaler Produkte. „Viele haben nur ein ganz kurzes Zeitfenster, in dem sie perfekt reif sind. Da schmecken sie einfach bombastisch.“
Vieles davon lasse sich zuhause „leider nicht“einfach reproduzieren. „Aber wenn man mit den richtigen Zutaten und ein gutes, authentisches Rezept hat, kann man der Urlaubsstimmung sehr nahe kommen.“