Kurier

Muntere Hommage an

All-Star-Show. Mit Johnny Depp als Gitarriste­n gastierten die Hollywood Vampires Samstag auf der Burg Clam.

- VON BRIGITTE SCHOKARTH

Hinter „dem Blut des Weines, nicht der Venen“, sagt Alice Cooper, seien seine Vampire her. 2015 formierte er diese Band und nannte sie nach einem Trink-Club, den er in den 70ern gegründet hatte.

„Wir trafen uns im Rainbow in L.A.“, erklärt er. „Ich, Keith Moon, John Lennon und viele der anderen Legenden der Rock-Szene. Sie nannten uns Hollywood Vampires, weil sie uns nur in der Nacht und nur trinkend sahen. Mit der Band wollen wir jetzt all unseren Freunden, die dort jede Nacht mit uns getrunken haben und gestorben sind, ein Denkmal setzen.“

Mit „wir“meint Cooper den Aerosmith-Gitarriste­n Joe Perry und Film-Star Johnny Depp. Sie haben 2015 ein Album mit CoverVersi­onen von Songs ihrer verstorben­en Freunde und zwei Eigenkompo­sitionen veröffentl­icht. Für den 55jährigen Depp, der seine Rolle als Captain Jack Sparrow in „Fluch der Karibik“nach seinem Idol, dem Stones-Gitarriste­n Keith Richards modelliert hatte, war Coopers Angebot bei Hollywood Vampires mitzumache­n, die Chan- ce, einen schon begrabenen Traum wieder beleben zu können.

Glücklich

„Musik war meine erste Liebe“, erzählte Depp Red Carpet News TV. „Als ich zwölf war, begann ich, Gitarre zu spielen und habe nie damit aufgehört. Als ich dann als Schauspiel­er bekannt wurde, dachte ich, das mit dem Musikmache­n ist vorbei. Jetzt wurde der Traum doch noch Realität. Und auch noch so, dass ich nicht das lächerlich­e Zeug als Frontmann machen muss. Ich stehe im Dunkeln, spiele Gitarre und bin glücklich.“

Natürlich steht Depp bei den Shows der Hollywood Vampires nicht im Dunkeln. Auch auf der Burg Clam wird der Leinwand-Star mit dem größten Jubel begrüßt und es gibt Gekreische, wenn er auf den Videoschir­men zu sehen ist – musikalisc­h gerechtfer­tigt ist das aber nicht.

Zwar hat Depp die Gestik von Keith Richards perfekt drauf, aber er steht neben dem grandiosen Joe Perry auf der Bühne. Da fällt noch viel mehr auf, dass er sich bei seiner Rhythmusgi­tarre häufig nur auf das Betonen des Anfangs eines Taktes mit einem satten Power-Akkord beschränkt. Zwischendu­rch spielt er ein Riff, oder lässt für eine Viertel-Minute ein MiniSolo vom Stapel.

Beeindruck­end ist er aber als Sänger: Bei „People Who Died“(Jim Carroll Band) und „Heroes“(David Bowie)

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Alice Cooper als Sänger und Frontmann der Hollywood Vampires gibt das Mikro nur gelegentli­ch an die Kollegen der AllStar-Band ab

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