Buben nach 9 Tagen gefunden
Zwölf Jugendliche und ihr Fußballtrainer sind wohlauf – Rettungsaktion läuft weiter
Mit dieser Nachricht war nicht mehr unbedingt zu rechnen: Die länger als eine Woche in einer Höhle in Thailand vermissten Jugendfußballer sind lebend gefunden worden.
Die zwölf Teenager und ihr Trainer seien wohlauf, teilten thailändische Behörden am späten Montagabend mit. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich aber alle noch in der Höhle, die zum Teil unter Wasser steht. Tagelang hatte eine Überflutung in den Gängen die Rettungskräfte von einem Vordringenabgehalten.Nach Regenfällen am Montag war der Wasserspiegel zuletzt sogar wieder gestiegen.
Die zwölf Buben im Alter von 11 bis 16 Jahren und ihr Fußballtrainer waren am 23. Juni nach einer Trainingseinheit in die Höhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non in der Provinz Chiang Rai eingestiegen. Offensichtlich war die Gruppe von einer Sturzflut überrascht worden und hatte sich vor dem ansteigenden Wasser immer tiefer in die Höhle gerettet. Funde von Handund Fußabdrücken hatten die Hoffnung genährt, die Gruppe könne sich in die tief liegende Kammer gerettet haben. Weitere Hinweise gab es seitdem aber nicht.
„Wasser ist der Feind“
Am Wochenende hatten die Rettungsmannschaften zunächst kleine Erfolge vermeldet. So war es ihnen gelungen, weiter in die etwa zehn Kilometer lange Höhle vorzudringen und zu einer Biegung vorzustoßen, an der sich der Höhlenweg in zwei Richtungen teilt.
Die Jugendlichen und ihr Trainer könnten bis zu 30 Tage ohne Verpflegung überleben, wenn sie mit ihrer Energie gut Haus halten, hatte Provinzgouverneur Narongsak Osotthanakorn kurz vor Bekanntwerden dieses Hoffnungsschimmers gesagt. Problematisch sei allerdings der hohe Wasserstand. In Teilen der Höhle stehe das Wasser auf Augenhöhe eines Erwachsenen. „Das Wasser ist der Feind“, hatte der Gouverneur gesagt und ergänzt, dass die Regierung rund 1000 Helfer zum Einsatz beordert habe.
Der Großeinsatz sorgte seit Tagen für enormes Medienecho. Denn seit einer Woche harrten trotz des Schlechtwetters die Eltern der Vermissten vor der Höhle aus. Ständig wurde gebetet. Ein buddhistischer Mönch leitete die Gebetszeremonie nahe des Höhleneingangs.
Unendliche Freude
Nachdem es lange kein Lebenszeichen von der Jugend-Fußballmannschaft gab, klammerten sich die Angehörigen an die Hoffnung und die Versicherungen der Behörden, dass noch alles gut werde. In der Nacht zum Dienstag fand der Jubel und die Tränen der Erleichterung kein Ende, als Taucher die Burschen finden und filmen konnten. Wann die Jugendlichen und ihr Trainer tatsächlich wieder Tageslicht erblicken können, war vorerst noch unklar. Zunächst musste noch mehr Wasser aus der Höhle abgepumpt werden.
Bei dem Einsatz werden die thailändischen Rettungsteams von internationalen Experten unterstützt. Australien schickte am Sonntag sechs Polizisten, die Erfahrung mit dem Tauchen in Höhlen haben. Hilfe leisten auch Retterteams aus Myanmar und Laos, bis zu 32 Angehörige der US-Streitkräfte, drei Taucher und ein Höhlenexperte aus Großbritannien und fünf Experten aus China.