Klein- und Mittelbetriebe stocken ihr Personal auf
Das ist eine wirklich erfreuliche Nachricht: Die Auftragslage der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) hat sich mittlerweile derart nachhaltig verbessert, dass sie heuer neues Personal aufnehmen. „Die Konjunktur hat an Fahrt gewonnen. In den vergangenen Monaten hat jeder vierte mittelständische Betrieb neue Mitarbeiter eingestellt“, sagt Gerhard Weinhofer vom WirtschaftsinformationsDienstleister Creditreform zum KURIER. „Die Unternehmen sind durchwegs optimistisch. Im zweiten Halbjahr 2018 wird die Beschäftigung im österreichischen Mittelstand weiter zunehmen.“Das ist das Ergebnis einer aktuellen Creditreform-Umfrage unter 1700 österreichischen Klein- und Mittelunternehmen.
Der Bau holt auf
Vor allem am Bau gibt es eine Trendumkehr und das Personal wird aufgestockt. Dabei war der gewerbliche Bau zuletzt das Sorgenkind. Im Vergleichzeitraum des Vorjahres bauten ein Drittel der kleinen und mittleren Baufirmen Personal sogar ab.
„Überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze wollen die Dienstleister, die Bauwirtschaft und das verarbeitende Gewerbe künftig schaffen“, sagt Weinhofer. In allen drei Zweigen stellt fast ein Drittel der Betriebe neue Mitarbeiter ein. Der Handel hat heuer bereits deutlich aufgestockt, daher fällt im zweiten HalbÖsterreichs jahr der Personalbedarf etwas geringer aus. Dazu muss man wissen, dass die KMU in der Regel ihren Optimismus zügeln und nicht vorschnell in Jubel ausbrechen. Oder anders gesagt: Wenn die KMU ihre Lage heuer durchwegs positiv beurteilen, dann müssen die Geschäfte schon länger gut laufen. Laut Weinhofer zumindest seit 2016. Die Auftragsbücher sind so voll wie zuletzt im Jahr 2011.
Das Gros der KMU rechnet weiterhin mit steigenden Umsätzen. Vor allem die Dienstleister und das verarbeitende Gewerbe profitieren außerordentlich von der guten Konjunktur. Wer aber glaubt, dass im Gegenzug auch die Pleiten zurückgehen werden, der irrt. „Wir werden heuer ein Plus von rund zwei Prozent bei den Insolvenzen haben“, sagt Weinhofer. „Wir hatten in den vergangenen zwei, drei Jahren sehr viele Firmen-Neugründungen. Die meisten Neugründer scheitern aber in den ersten drei Jahren. Diese Pleiten werden im vierten Quartal schlagend.“