Organspende: Österreich im Vergleich vorne
Wartezeiten. Im Europa-Vergleich hat Österreich eine gute Position bei Organtransplantationen
Die Zahl der Organtransplantationen ist in Österreich stabil: 789 Transplantationen fanden im Jahr 2017 statt, 2016 waren es 780. Dies geht aus dem aktuellen „Transplant-Jahresbericht 2017“der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) hervor.
Ende 2017 warteten dennoch 780 Patienten auf ein geeignetes Spenderorgan. Während man auf eine Niere im Median (die Hälfte der Betroffenen länger, die Hälfte der Patienten kürzer; Anm.) 39,5 Monate wartet, liegen die Wartezeiten bei Herz (Median 3,3 Monate), Lunge (3,7 Monate) und Leber (2 Monate) unter einem Jahr. Diese medianen Wartezeiten sind beim Herzen gleich ge- blieben, bei der Lunge geringfügig gestiegen, bei Leber und Niere gegenüber dem Vorjahr geringfügig kürzer. Weiterhin sterben auch in Österreich noch immer Menschen auf den Transplantations-Wartelisten.
Insgesamt ist im Vergleich von 23 europäischen Staaten Österreich bei den oft lebensrettenden Eingriffen auf Platz 4: Nach Spanien mit 104,6 Organtransplantationen pro Million Einwohner folgen Belgien (92,2) und Frankreich (91,6). Dann kommt Österreich mit 89,6 solcher Operationen pro Million Einwohner. In Deutschland sind es mit 45,1 Transplantationen pro Million Einwohner nur etwa die Hälfte. Das liegt an der in Deutschland geltenden gesetzlichen Regelung, die besagt, dass nur dann Organe entnommen werden dürfen, wenn der Verstorbene dies zu Lebzeiten fixiert hat. Anders in Österreich: Hier ist die Entnahme zulässig, wenn zu Lebzeiten nicht widersprochen wurde.
Internationale Register
Im Jahr 2017 wurden in Österreich 373 verstorbene Personen als potenzielle Spender gemeldet und 206 Organspenden davon in der Folge realisiert. Stabil ist die Situation auch bei den Stammzellspenden und Stammzelltransplantationen (z. B. Knochenmark). 2017 waren insgesamt rund 67.200 Spender im österreichischen Register erfasst.
Durch die internationale Vernetzung mit anderen Registern stehen derzeit weltweit rund 31,9 Millionen Stammzellspender zur Verfügung. Für rund 80 Prozent aller Patienten in Österreich kann ein Fremdspender gefunden werden. Die durchschnittliche Suchdauer eines immunologisch passenden, nichtverwandten Spenders lag im Jahr 2017 bei durchschnittlich 28 Tagen. 2017 wurden insgesamt 551 Stammzelltransplantationen durchgeführt.