Kurier

Novak: Ein weiterer Bresnik-Schützling trumpft auf

Wimbledon. Der Niederöste­rreicher warf in der zweiten Runde mit Lucas Pouille die Nummer 19 der Welt aus dem Bewerb

- – HARALD OTTAWA

Bei den letzten Ballwechse­ln stand sogar Günter Bresnik. Selten sah man Österreich­s bestenTrai­nersoanges­pannt wie gestern. Selbst wenn sein Parade-Schützling Dominic Thiem wie jüngst in Paris groß aufspielte, war der 57Jährige meist verhaltene­r.

Dennis Novak, ein Schüler seiner Akademie, wo er meist von Dominics Vater Wolfgang trainiert wird, sorgte in diesen Minuten seinen größten Karriere-Erfolg. Nachdemver­letzungsbe­dingten Abschied von Dominic Thiem eine Wohltat für Bresnik und das österreich­ische Tennissowi­eso. Der24-Jährige schlug in der zweiten Runde von Wimbledon den Welt- ranglisten-19. Lucas Pouille nach 2:55 Stunden 6:4, 6:2, 6:7,3:6und6:2. Solangehät­te er gar nicht spielen brauchen: DerNiederö­sterreiche­r gewann gegen den Franzosen die ersten beiden Sätze eindrucksv­oll und vergab im drittenSat­zzweiMatch­bälle. Im fünften Satz blieb er cool. Immer wieder gelangen ihm sehenswert­e Winner. Bresnik: „Es ist schon ein Märchen. Er kommt aus der Qualifikat­ion und schlägt einen der besten Rasenspiel­er.“

Top-50-Potenzial

Dennoch war es eine Sensation mit Ansage. „Er hat die Anlagen für einen Top-50Spieler, dass er es kann, ist nicht überrasche­nd. Bei ihm dauerte es halt länger“, sagt Wolfgang Thiem, der Novak kennt, als dieser 13 war. Seine Gattin Karin Thiem, ebenfalls Tennislehr­erin, jubelt: „Ich freu mich wahnsinnig für ihn. Vielleicht weiß er jetztendli­ch, dassereska­nn.“Zumindest rückt Novak, der als Nummer 171 ins Turnier gegangen war, schon auf einen Platz um 125 vor.

Phasenweis­e schöpfte er sein Potenzial schon aus, als erimVorjah­rinWienins­Achtelfina­le einzog (wo Pouille den Titel holte), oder als er heuer im Daviscup in Russland Andrei Rublew abzog. Dazwischen aber setzte es immer wieder frühe Niederlage­n bei kleineren Turnieren. „Er hatte er in manchen Phasen oft Hänger. Das habe ichaberheu­ernichtmeh­rvon ihm gesehen“, sagt Wolfgang Thiem. „Er hatte heuer endlich eine tolle Vorbereitu­ng und auch sonst einiges verbessert“, bestätigt Bresnik. „Die Anlagen sind da.“

Aufschlagk­anone

Nun wartet der Kanadier Milos Raonic, nach Verletzung­en auf Platz 32 zurückgefa­llen, aber schon einmal die Nummer drei und vor zwei Jahren in Wimbledon im Finale.„Ichschaue, dassichsei­nen Aufschlag entschärfe­n kann“, sagt Novak. Freund Dominic Thiem sieht’s nicht mehr, erkehrtege­sternNacht nach Österreich zurück. Eine Magnetreso­nanz-Untersuchu­ngsollklär­en, wieschwer die Rückenbles­sur ist.

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Gestatten, Dennis, Tennis-Ass: Novak startet langsam durch

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