Winzer stürzte mit Cessna ab
Niederösterreich. Heurigenwirt und sein Schwager starben /Unfallursache ist noch unbekannt
„Es ist ein unglaublicher Verlust, nicht nur für seine Familie, sondern für die gesamte Gemeinde“: Der Bürgermeister des Weinbauortes Gumpoldskirchen im Bezirk Mödling (NÖ), Ferdinand Köck, betrauert den Tod des bekannten Winzers, ÖVP-Gemeinderates und Heurigenwirts Christian Kamper (53).
Der Obmann des örtlichen Winzervereins ist zusammenmitseinem65-jährigen Schwager Gerhard G. am Mittwoch bei einem Flugzeugabsturz in Bad Vöslau (Bezirk Baden) ums Leben gekommen.
DieErsthelferstandenam Vormittag betroffen vor dem Rollfeld, manche hatten Tränen in den Augen. „Die Maschine hat steil abgehoben undistganzplötzlichmitdem Propeller voraus abgestürzt. Die Spitze hat sich in die Erde gebohrt. Da war nichts mehr zu machen“, schildert ein Pilot die dramatischen Szenen, diesichamMittwoch kurz nach 10 Uhr in der Früh auf dem Flugplatz abgespielt haben.
Christian Kamper gilt als spätberufener Hobbypilot. „Es war immer sein großer Traum zu fliegen“, erzählt Köck. Der Winzer hat sich deshalb vor einigen Jahren seinen Jugendtraum erfüllt und den Privatpilotenschein gemacht. Ein Freund widmetedem„ RotenBaronausGumpoldskirchen“zu diesem Anlass sogar ein eigenes Gedicht.
Airbags
Wie es bei bestem Flugwetter zu dem tödlichen Absturz kommen konnte, ermitteln nun das Landeskriminalamt und die Flugunfallkommission. Die Cessna 172S gilt als das meistgebaute Flugzeug der Welt. Die Maschine gehört dem Pilotenclub Wien, der die diversen Flugzeuge an seine Vereinsmitglieder vermietet, erklärt Obmann Peter Toth.
Mit dem Baujahr 2009 ist die Cessna auf einem modernen Stand der Technik. Das Flugzeug ist mit Garmin Navigation und Airbags für alle vier Sitzplätze ausgerüstet. Obwohl die Airbags beim Absturz ausgelöst haben, hatten der Pilot und sein Passagier keinerlei Überlebenschancen.
Schwierige Bergung
Baden Bad Vöslau
Erst nachdem die Feuerwehr wegen der Explosionsgefahr durch den ausgetretenen Treibstoff einen Schaumteppich um das Flugzeug gelegt hatte, konnte mit der Bergung der Opfer begonnen werden.
Die Feuerwehr musste das Wrack mit Hilfe eines Krans anheben. Alle Bemühungen waren jedoch umsonst. Der zu Hilfe gerufene Notarzt des ÖAMTC-Rettungshubschraubers „Christophorus 3“konnte nur noch den Tod der beiden Männer feststellen.
Das Cockpit wurde durch den Aufprall auf einem Feld neben der Start- und Landebahn derart deformiert, dass eines der Opfer erst gegen
Absturzort Mödling
Wiener Neustadt 13 Uhr – also drei Stunden nachdemAbsturz– geborgen werden konnte. Beide Verunglückten hinterlassen eine Familie. Christian Kamper war Vater von zwei minderjährigen Kindern.
Zweiter Unfall
AuchbeimniederösterreichischenFlugplatzKrems/ zu einem tödlichen Unfall: Der 50-jährige Obmann des örtlichen FallschirmspringerklubspralltezumAbschluss eines Sprungs hart auf die Landewiese auf und erlitt dabei tödliche Verletzungen.
Team-Mitglieder des benachbart gelegenen Notarzthubschrauber-Stützpunktes versuchten dem Mann sofort zuhelfen. Siekonntenfürden Mann aber nichts mehr tun. Wie es zu dem Unfall des erfahrenen Fallschirmspringers ist noch unbekannt.