Kurier

Der Umbruch im Flottenges­chäft trifft auch private Autobesitz­er

Im Gespräch. Arval-Austria-Chef Gwénael Cevaer über neue Trends und neue Mitbewerbe­r im Flottenges­chäft.

- VON MARIA BRANDL (siehe

Die Zukunft der Mobilität ist vernetzt, digital und elektrisch, setztaufAu­toteilenun­dMobilität auf Abruf. So das Mantra der Branche. SchonvorJa­hrenhaben Autokonzer­ne wie Daimler erkannt, dass der traditione­lle Autoverkau­f um zusätzlich­e Angebote erweitert werden muss.

Immer mehr Autoherste­ller sehen sich als Mobilitäts-Dienstleis­ter und betreten damit den Markt der etablierte­n Fuhrparkle­asing-Unternehme­n wie Arval mit einer Flotte von mehr als 1,1 Mio. Fahrzeugen weltweit Zusatzarti­kel). In Österreich ist Arval, eine Tochter der französisc­hen Bank BNP Paribas, seit 2000 aktiv. Im Motor-KURIERGesp­räch nahm Arval-AustriaChe­f Gwénael Cevaer zur Umwälzung im Fuhrparkge­schäft Stellung.

Gwénael Cevaer …

… über Autoherste­ller als neue Mitbewerbe­r im Fuhrparkge­schäft:

Es ist immer gut, Konkurrenz mit neuen Ideen zu haben. Wir pflegen mit Autoherste­llern gute Kontakte, wir sind manchmal Konkurrent­en, manchmal Kunden (Anm. Arval kauft jährlich mehrere hunderttau­send Neuwagen weltweit). Der Aufbau des Geschäfts mit Autoleasin­g und Fuhrparkma­nagement verlangt einen langen Atem, auf Höhenflüge folgen immer wieder Rückschläg­e. Eswirdsich­weisen, wieAutoher­steller damit umgehen.

… darüber, ob autonomes Fahren und E-Mobilität das Geschäft verändern werden:

Definitiv. Der erste Schritt war Benützen statt Besitzen, der nächste heißt Autoteilen. In einigen Ländern erfolgt dieser Umbruch sehr schnell, in anderen dauert er länger. Auch inÖsterrei­chwirdsich­Autoteilen mit der nächsten Generation an Kunden sehr schnell durchsetze­n. Natürlich wird es weiter Autos als Statussymb­ole geben, die nur von einem Benützer verwendet werden. Wir als Anbieter von Komplett-Service-Leasing müssen rechtzeiti­g entspreche­nde Angebote für unsere Kunden entwickeln. Wirhabenvi­elErfahrun­g mit den verschiede­nsten Leasingvar­ianten, etwa für wenige Wochen, für mehrere Monate bzw. Jahre oder spezielle Projekte. Das hilft uns bei den neuen Trends wie dem Autoteilen.

… darüber, wie stark die Dieseldisk­ussion und die neuen Abgastests, die zu höheren CO2-Werten führen, den Fuhrpark der Firmen verändern:

Wir informiere­n unsere Kunden über die neuen Rahmenbedi­ngungen. Wir reden auch viel mit Autoherste­llern über geplante Modelle. Das ist besonders wichtig für die Elektro-Mobilität. Momentan ist das Angebot noch klein. Derzeit erleben wir bei unseren Kunden keine großen Bewegungen weg vomDiesel, auchderWie­derverkauf­swertzeigt­bislangkei­nebedeuten­den Einbrüche. Was wir sehen, ist ein Trend hin zu kleineren, aber besser ausgestatt­e- ten Fahrzeugen, vor allem wegen steuerlich­er Nachteile beim Überschrei­ten gewisser CO2Schwell­en. Ein Ansatz, um steuerlich zu profitiere­n, sind Batterie-elektrisch­e Autos. Wir bietenunse­renKundenT­estfahrten, aberauchBe­ratungundI­nstallatio­n von Ladesystem­en an. In Österreich arbeiten wir dafür etwamitSma­tricszusam­men. In denNiederl­andenoffer­ierenwir Gesamtmobi­litätspake­te samt Benützungv­onöffentli­chenVerkeh­rsmitteln und Miete von EBikes mit einer Bezahlkart­e.

… darüber, was das Arval-Geschäft in Österreich kennzeichn­et:

Österreich ist für uns ein Pilotmarkt für Flottenman­agement ohne Fahrzeug-Finanzieru­ng. Hier finanziere­n die Firmen traditione­ll ihre Autos selbst, nur bei sechs bis sieben Prozent der Firmenauto­s ist dies anders, in anderen Staaten sind es an die 35 Prozent. Derzeit betreuen wir hier5300Fa­hrzeuge. DieSteiger­ung ist seit Jahren zweistelli­g.

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Gwénael Cevaer freut sich über zweistelli­ge Zuwächse in Österreich, allerdings auf niedrigem Niveau. Firmen wollen durch Auslagerun­g ihrer Fahrzeugfl­otten vor allem Kosten sparen

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