Volkstheater: Anna Badora sieht sich nicht als gescheitert
Die Direktorin des Volkstheaters, Anna Badora, siehtsichmitihremambitionierten Programm für die Wiener Traditionsbühne „nicht als gescheitert“. Dass sieaufeineVertragsverlängerung verzichtet habe, begründet sie in einem Interview damit, dass die neue Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler das Volkstheater „radikal neu denken“wolle. In den Gesprächenmitihrhabesichgezeigt, „dass unsere eigenen Überlegungen nicht ganz damit zusammengehen“.
KritikübtsieanKulturminister Gernot Blümel (ÖVP), mit dem es trotz mehrer Anläufe keinen Termin gegeben habe, um den künstlerischen Plan vorzustellen und – viel wichtiger – , die von der Vorgängerregierung zugesagten Mittel für Sanierung und laufenden Betrieb rückzubestätigen. „Unsere Dreijahresplanung 2019 bis 2021 wäre bereits im März 2018 fällig gewesen“, so Badora. „Aussagen dazu gibt es vom Ministerium bis zum heutigen Tag nicht.“
Die Saison 2019/’20 plane man derzeit, „ohne genau zu wissen, woran wir sind“. Und: „Ich muss Verträge machen und versuche das, solange es geht, hinauszuzögern. Ich will dafür nicht eines Tages vor Gericht gezerrt werden.“
Badora verteidigt ihren künstlerischen Kurs, wiewohl sich der in schlechten Auslastungen manifestierte: „Es besteht bis heute eine riesige Diskrepanz zwischen unserem Wollen, Können, Tun und der Außenwahrnehmung.“ManhabeneuePublikumsschichten dazugewonnen, allerdings zu wenige und mit zu geringem Tempo: „Vielleicht sind in der Stadt auch die Felle bereits zu eindeutig verteilt“, so Badora.
Mit ihrem Antritt in Wien in der Saison 2015/’16 tauschte die Regisseurin nicht nur einen Großteil des Volkstheater-Ensembles aus, sondern versuchte sich auch an einer Neupositionierung.
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