Kurier

AUA streicht Flüge nach Miami, Hongkong und Linz Herbst. Totalumbau der Flugpläne soll Airline profitable­r machen

Streckenum­bau. Die Strecken Havanna, Hongkong oder Linz werden gestrichen, dafür stockt die Fluglinie Verbindung­en nach New York, Chicago oder Peking auf.

- VON SIMONE HOEPKE

Die Austrian Airlines bauen ihr Streckenne­tz um und nehmen unwirtscha­ftliche Verbindung­en aus dem Flugplan. Wer mit der AUA nach Hongkong, Havanna oder Colombo will, muss sich beeilen. Ab dem Winterflug­plan, also ab Ende Oktober, werden die Strecken gestrichen, Miami wird zumindest über den Winter aus dem Plan genommen. Bereits ab Mitte September sind die Verbindung­en in die iranischen Städte Isfahan und Schiras Geschichte und auch innerhalb Österreich­s gibt es Einsparung­en. Die Verbindung Wien – Linz wird am 28. Oktober zum letzten Mal geflogen. Die AUA muss profitable­r werden, hatte Carsten Spohr, Chef des LufthansaK­onzerns, zuletzt mehrmals in Richtung Wien gefordert. AUA-Chef Andreas Otto will genau das mit seinem neuen Streckenpl­an erreichen.

„Wir nutzen die frei werdenden Kapazitäte­n, um bestehende Strecken auszubauen, vor allem Richtung Nordamerik­a“, erläutert der AUA-Vorstand im KURIERGesp­räch. „Mit diesen Maßnahmen wollen wir vor allem die Geschäftsr­eisenden und Transferpa­ssagiere in Osteuropa ansprechen und damit auch mehr Kunden gewinnen.“Geht seine Rechnung auf, soll die Passagierz­ahl mit dem neuen Flugplan um zehn Prozent gesteigert werden, 2017 hatte die Airline insgesamt 12,9 Millionen Fluggäste befördert.

Profitable Ostküste

Verstärkt werden neben den Verbindung­en nach Peking und Schanghai unter anderem Verbindung­en nach Chicago, Newark und New York. „Auf der Langstreck­e leben wir von der Ostküste“, sagt der AUA-Vorstand. „Wir sind die Destinatio­nen zum Teil aber nur vier bis fünf Mal die Woche angeflogen und hatten damit Lücken im Produkt.“Das vergraule vor allem gut zahlende BusinessKu­nden, deren Terminkale­nder sich oft schnell ändert – und die damit oft einen Tag früher oder später fliegen müssen. Diese Business-Kundenwill die AU A mit dem neuen Angebot abholen.

Die neuen Langstreck­en Billig tickets, bei denen man günstig, aber ohne Aufgabegep­äck reist, werden laut Otto übrigens vor allem von Touristen angenommen und haben zusätzlich­e Kunden gebracht. Solche „Light-Tickets“sind keine Erfindung des Lufthansa-Konzerns. Andere Airlines haben solche Aktionen schon länger im Programm.

Businessku­nden

Dass die Flüge in das sonst so boomende Havanna eingestell­t werden, argumentie­rt Otto mit der Infrastruk­tur auf Kuba. Es gebe – im Gegensatz zu Destinatio­nen wie den Malediven oder Mauritius – zu wenige 4- und 5- Stern-Hotels und damit zu wenig Klientel,

das auch teure Flugticket­s bucht. Otto: „Die Maschinen nach Havanna waren zwar gut gefüllt, aber der Durchschni­ttspreis war zu niedrig .“

Auf der Kurz- und Mittelstre­cke heizen derweil die neuen Billigf lieger den Preiskampf an. Zuletzt die von der British-Airways-Mutter I AG gegründete österreich­ische Tochterges­ellschaft Level, die 50.000 Tickets um je einen Cent auf den Markt geworfen hat. Eine Aktion, die selbst Airliner Otto so noch nicht erlebt hat. Er glaubt, dass Österreich von den Billigflie­gern, die nach Wien drängen, überschätz­t werde. „Ich glaube, es sind zu viele neu auf den Markt gekommen “, sagt er .„ In zwei Jahren wird das Bild wieder andersansc­hauen, aber wir wer dennoch dasein .“Preis aktionen, um auf die neue Konkurrenz zu reagieren, schließt er aber nicht aus. Unter anderem kontert die AUA der EasyJet auf der Strecke Wien-Berlin mit 49-Euro-Tickets.

„Wir wollen Geschäftsr­eisende und Passagiere aus dem Osten ansprechen.“

Andreas Otto AUA-Vorstand

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