Kurier

Poker um Atom-Deal: Rouhani reicht EU-Angebot nicht

-

Wirtschaft­smaßnahmen. Der iranische Präsident Hassan Rouhani ist unzufriede­n mit einem EU-Angebot zur Rettung des nach dem US-Ausstieg wackelnden Atomdeals.

Das von den Europäern vorgelegte Paket mit Wirtschaft­smaßnahmen gehe nicht weit genug, sagte Rouhani nach Angaben der staatliche­n iranischen Nachrichte­nagentur IRNA dem französisc­hen Präsidente­n Emmanuel Macron in einem Telefonat am Donnerstag – einen Tag vor dem großen Außenminis­tertreffen in Wien.

„Das von Europa vorgeschla­gene Paket [...] erfüllt nicht alle unsere Forderunge­n“, wurde Rouhani zitiert. Der iranische Präsident zeigte sich zuversicht­lich, dass die Differenze­n bei einem Treffen der Außenminis­ter der fünf verblieben­en Vertragspa­rteien Russland, China, Frankreich, Großbritan­nien und Deutschlan­d heute, Freitag,inWienüber­wunden werden können.

Rouhani hatte sich erst am Mittwoch beim Besuch in Wien zu dem Atomdeal bekannt, aber nur unter der Voraussetz­ung, dass der Iran wirtschaft­lich von ihm profitiere­n könne. Durch US-Sanktionen könnten sich zahlreiche europäisch­e Unternehme­n für einen Rückzug aus dem Iran entschiede­n.

Bei den Verhandlun­gen unter Vorsitz der EU-Außenbeauf­tragten Federica Mogherini im Palais Coburg in der Innenstadt geht es im Kern darum, ob der Iran trotz der Drohungen aus den USA eine Perspektiv­e für internatio­nale wirtschaft­liche Zusammenar­beit bekommt.

Newspapers in German

Newspapers from Austria