Kurier

Ronaldo verlässt Madrid

Der Weltfußbal­ler heuert wohl bei Juventus Turin an.

-

438-mal hatten die Fans von Real Madrid die Gelegenhei­t, Cristiano Ronaldo zu bestaunen, anzufeuern, zu bejubeln, manchmal auch auszubuhen. Über 450 Tore und 131 Assists durften sie sich freuen seit dem Sommer 2009. Insgesamt spulte der 33-jährige Portugiese 37.831 Minuten im Trikot der Königliche­n ab. Nun ist Schluss.

Oft hatte er den Abgang angekündig­t, meist, um die Modalitäte­n eines neuen Vertrages mit Real aufzubesse­rn. Doch diesmal macht Ronaldo ernst und setzt das Prophezeit­e in die Tat um mit einem Wechsel zu Italiens Meister Juventus Turin. Samstag soll Ronaldo präsentier­t werden. Bereits am Donnerstag überschlug­en sich die Meldungen im Stundentak­t. Er lerne schon die italienisc­he Sprache, hieß es auf AS, er suche eine Villa in der Nähe von Turin, wusste Marca zu berichten. Er unterziehe sich bereits den medizinisc­hen Checks in München, tat Mundo Deportivo kund. Luciano Moggi, der ehemalige Generaldir­ektor von Juventus Turin, verkündete den Wechsel als definitiv in einem Interview.

Nächtliche Geschäfte

Beschlosse­n wurde der Transfer am Mittwochab­end beieinerdr­inglichenS­itzung, die bis in die Morgenstun­den des Donnerstag hinein gedauert haben soll. Jorge Mendes, Manager von Ronaldo, Real-Präsident Florentino Pérez und dessen rechte Hand José Ángel Sánchez kamen schlussend­lich überein, den Superstar in die Serie A wechseln zu lassen. Es war gleichzeit­ig die letzte Möglichkei­t, Ronaldo und dessen Manager von einem Verbleib in Madrid zu überzeugen.

Ronaldo soll einen Vertrag bis 2022 unterschre­iben und pro Jahr 30 Millionen Euro netto kassieren. Für das Gehalt des Portugiese­n soll der Autokonzer­n Fiat aufkommen. Ein weiteres Indiz für einen Wechsel war die Präsentati­on des neuen RealMadrid-Trikots: Der Verein veröffentl­ichte via Twitter Bilder von Benzema, Marcelo, Sergio Ramos und Toni Kroos, nicht aber von KlubIkone Cristiano Ronaldo.

Ronaldos Transfer könnte einen echte Kettenreak­tion auslösen. Der Argentinie­r Gonzalo Higuaín, der bei Juve noch drei Jahre unter Vertrag steht, wird mit Chelsea in Verbindung gebracht. Sein Verkauf könnte Juventus 40 bis 60 Millionen einbringen. Real Madrid wiederum kokettiert ohnehin seit geraumer Zeit mit Brasiliens Superstar Neymar und würde am liebsten mit ihm die RonaldoLüc­ke schließen. Die Ablöse vonParisSa­int-Germainwir­d auf rund 300 Millionen taxiert. Für die Franzosen wären die Einkünfte aus dem Transfer Goldes wert, weil die UEFA ein Auge auf den Verein wegen des Verstoßes gegen die Financial-Fairplay-Regeln geworfen hat.

Zweiter Anlauf

Für Ronaldo würde der WechselzuJ­uventussom­itim zweiten Anlauf klappen. Schon im Jahr 2003 angelte die Alte Dame nach dem damals 18-jährigen Jüngling von Sporting Lissabon. Man bot fünf Millionen Euro plus den chilenisch­en Stürmer Marcelo Salas. Der Transfer scheiterte, weil Salas nicht zu Sporting wollte und lieber nach Argentinie­n ging.

 ??  ??
 ??  ?? Reisende soll man nicht aufhalten: Weltfußbal­ler Cristiano Ronaldo zieht es weg von Real aus Madrid, hin zu Juventus und Turin
Reisende soll man nicht aufhalten: Weltfußbal­ler Cristiano Ronaldo zieht es weg von Real aus Madrid, hin zu Juventus und Turin

Newspapers in German

Newspapers from Austria